Wien - Montag, 19. Dezember 2016, 13:23 Uhr.
In der Auseinandersetzung mit dem Islam hat Kardinal Christoph Schönborn darauf verwiesen, dass dem Wert der Religionsfreiheit eine zentrale Frage zukommt. Bis heute sei eine Konversion zu einem anderen Glauben im Islam größtenteils nicht vorgesehen, so der Erzbischof von Wien. "Da müssen wir ganz klar sagen: Hinter die Forderung der Religionsfreiheit können wir nicht zurückgehen. Das ist Charta der Vereinten Nationen. Da hat der Islam Nachholbedarf", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz im Interview mit dem "Kurier" am gestrigen Sonntag, 18. Dezember.
Christliche Überzeugungen den Zuwanderern anbieten
Die gegenwärtigen gewaltsamen Konflikte im Nahen Osten können nur gelöst werden, wenn es zu innerislamischen Entwicklungen komme, so Kardinal Schönborn: "Die Religionsparteien im Islam müssen einander tolerieren lernen" und und islamische Zuwanderer müssen die Religionsfreiheit ohne Abstriche akzeptieren.
Der Wiener Erzbischof warnt im Interview mit Blick auf Vorbehalte gegenüber Muslimen: "Gegen etwas sein, ist noch keine Lösung. Wenn wir überzeugt sind, dass die christlichen die lebenswerten Werte sind, dann werden wir jenen, die zu uns kommen, diese Überzeugung anbieten." Es sei ja auch "kein Zufall, dass viele Muslime bei uns Christen werden wollen", so der Kardinal.
Das Christentum habe eine "Botschaft des Friedens und der Versöhnung: Liebe deinen Nächsten, liebe deine Feinde", führte der Kardinal weiter aus und sagte im Blick auf Terroristen: "Ich muss nicht lieben, was er tut, aber ich muss ihn dennoch als Menschen achten. Die Feindesliebe heißt nicht, dass ich den Feind nicht als Feind betrachte oder die Klugheit vergesse."
Das vollständige Interview mit Kardinal Schönborn lesen Sie hier.
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Wir wissen, wie der #Islam zu reformieren ist – nun müssen wir es tun, sagen Muslime https://t.co/aoEBgO0AYj #IS pic.twitter.com/ZfJbuLZKXn