Managua - Donnerstag, 30. November 2023, 13:00 Uhr.
Als Reaktion auf die Forderung nach einem Lebenszeichen hat das Innenministerium der nicaraguanischen Diktatur neue Bilder von Bischof Rolando Álvarez veröffentlicht, der seit Februar zu Unrecht inhaftiert ist. Dieses Vorgehen wurde von Bischof Silvio Báez scharf kritisiert, der sagte, das Video und die Fotos rechtfertigten das Verbrechen des Regimes nicht.
Aus dem Exil schrieb Bischof Báez, Weihbischof von Managua, am 28. November im sozialen Netzwerk X: "Die Diktatur soll nicht glauben, dass sie mit ihrer zynischen Sprache und mit Fotos und Videos von zweifelhafter Echtheit ihr Verbrechen rechtfertigen und uns zum Schweigen bringen kann".
"Rolando Álvarez ist UNSCHULDIG und wir werden weiterhin in der ganzen Welt auf diese Ungerechtigkeit hinweisen. Er muss sofort und bedingungslos freigelassen werden", betonte er.
Bischof Álvarez befindet sich seit dem 10. Februar 2023 Jahres im Gefängnis. Er wurde wegen "Hochverrats" zu 26 Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Die letzten Bilder vor dem gestrigen Tag wurden von der Diktatur im März veröffentlicht, als verschiedene Aktivisten und Institutionen, wie auch in letzter Zeit, ein Lebenszeichen des Bischofs von Matagalpa forderten.
In einer Pressemitteilung vom 28. November wies das Innenministerium darauf hin, dass auf dem Video und den Fotos zu sehen sei, dass "die Bedingungen der Zurückgezogenheit [von Bischof Álvarez] bevorzugt sind und das Regime der medizinischen Konsultationen, der Familienbesuche, des Erlasses und des Empfangs von Paketen streng eingehalten wird, im Gegensatz zu dem, was uns verleumderische Kampagnen glauben machen wollen".
In der Mitteilung heißt es auch, dass das Ministerium "weiterhin seiner Pflicht nachkommen wird, Rolando Álvarez unter Bedingungen zu schützen, die seine Rechte in jeder Hinsicht gewährleisten".
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Sie zeigt Fotos vom 25. März, 13. Mai, 28. Juli, 31. August, 2. Oktober und 2. November, auf denen er mit seinen Geschwistern zu sehen ist, sowie andere, die von medizinischer Bedeutung sein könnten.
Auf dem vorgelegten Video ist Bischof Álvarez dünner und ernster zu sehen, mit einem laufenden Fernseher vor sich, in einem Wohnzimmer mit Möbeln und einem Tisch mit verschiedenen Gegenständen darauf.
Martha Patricia Molina, Anwältin, Wissenschaftlerin und Autorin des Berichts "Nicaragua: Eine verfolgte Kirche", stellte die Bilder in Frage: "Dasselbe Szenario dient als Klinik, Wohnzimmer, Esszimmer. Kann mir jemand erklären, ob sie sich nur für die Fotos verändern?"
Félix Maradiaga, ehemaliger Präsidentschaftskandidat und Präsident der Stiftung für die Freiheit Nicaraguas, äußerte seinerseits seine "Ablehnung und Besorgnis" über die von der nicaraguanischen Diktatur veröffentlichten Bilder und vertrat die Ansicht, dass sie "als Antwort auf die Beschwerden über die unmenschlichen und willkürlichen Bedingungen seiner Inhaftierung präsentiert wurden und einen klaren Versuch darstellen, die Realität zu verzerren".
"Wir sind uns bewusst, dass diese Fotos nicht die wahre Situation von Bischof Álvarez widerspiegeln. Ihr Erscheinen, zeitgleich mit den internationalen Bemühungen, Lebensbeweise zu fordern, und den Äußerungen wichtiger Instanzen wie dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament, ist ein Beweis für die Absicht der Diktatur, einen falschen Eindruck von Normalität zu erwecken", sagte er in Erklärungen, die ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, zugesandt wurden.
Abschließend forderte Maradiaga die internationale Gemeinschaft auf, "wachsam" zu bleiben und "sich nicht von diesen Manövern täuschen zu lassen". Gleichzeitig bat er, "weiterhin die sofortige und gerechte Freilassung von Bischof Rolando Álvarez und allen politischen Gefangenen in Nicaragua zu fordern. Der Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit muss unerbittlich fortgesetzt werden."
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.