Rom - Donnerstag, 7. Dezember 2023, 16:00 Uhr.
Die Nachricht breitete sich rasant schnell aus: Edoardo Santini, der als „schönster Mann Italiens“ gilt, hat beschlossen, seine vielversprechende Karriere als Model aufzugeben — um katholischer Priester zu werden.
Schauspieler werden, oder Profi-Schwimmer: Das waren einige der Träume von Edoardo, einem 21-jährigen Italiener, der 2019 den Titel des „bestaussehenden Jungen“ seines Landes erhielt, als Sieger eines landesweiten Wettbewerbs.
Diese Auszeichnung öffnete ihm die Türen und seine Zukunft schien klar: Er war dazu bestimmt, ein weltbekanntes Model und ein Promi zu werden. Aber Gott hatte etwas anderes mit ihm vor. Edoardo sollte abseits des Rampenlichts und der Laufstege eine viel glänzendere Zukunft finden.
Ein mutiger erster Schritt
In einem Video, das er am 23. November dieses Jahres in seinen sozialen Netzwerken veröffentlichte, erklärt Santini, dass er auf dem Weg ist, „so Gott will, Priester zu werden“.
Die Begegnung mit Katholiken war wichtig, betont er: Mit Menschen, die „mir gezeigt haben, was es bedeutet, Kirche zu sein, und mir die Kraft gegeben haben, dieser Frage nachzugehen, die ich mir schon als Kind gestellt habe“, die er aber, wie er sagt, „aus Angst nicht vertieft habe“.
Im Januar 2020 entdeckte er „die wahre Kirche“ und begann, in den sozialen Netzwerken über sein Verhältnis zu Gott und die Schönheit der Berufung zu plaudern.
„In Gott zu leben bedeutet nicht, sich in der Kirche zu verschließen, sondern ein erfüllteres Leben zu führen“, schrieb er etwa seinen mehr als elftausend Followern auf Instagram.
Seine eigene Oma, so Edoardo, wünsche ihrem Enkel zwar „etwas anderes“. Er bekräftigte jedoch, dass er sich mit seiner Entscheidung nicht „allein“ fühle und er „es leid sei, den Willen anderer zu erfüllen und Fotos zu posten, auf denen ich scheinbar selbstsicher und glücklich bin“.
Der junge Mann aus der Toskana machte bereits „einen ersten Schritt“ und lebte letztes Jahr mit zwei Priestern zusammen, was er als „die schönste Erfahrung“ seines Lebens bezeichnete.
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Den Alltag mit den Priestern zu teilen, ermöglichte es ihm, „im Alltag die Antwort zu finden, auf die ich gewartet habe und die von oben zu mir kam“: Seine eigene Berufung.
„Am Ende des Jahres war es für mich selbstverständlich, den Bischof zu bitten, in den Vorbereitungskurs einzutreten, das Jahr, das dem Leben im Priesterseminar vorausgeht. Und hier bin ich nun, studiere Theologie und diene in zwei Kirchengemeinden in der Diözese Florenz“, sagt er in seinem Video.
Freimütig gestand er, gezögert zu haben: „Aus Angst, nicht akzeptiert zu werden“, und dass diese Entscheidung etwas war, „das ihm Angst machte“, obwohl, wie er sagt, „ich mehr Mauern für mich selbst gebaut habe, als da waren“.
Erlebnisse beim WJT in Lissabon
Auf seinem Instagram-Profil teilte Edoardo auch seine Erfahrungen beim Weltjugendtag (WJT) in Lissabon.
In verschiedenen Videos zeigt er, wie dieses Treffen junger Menschen ein Vorher und ein Nachher in seinem Leben markiert hat.
Neben der Freude am „Lachen, Tanzen, Springen“ bei der großen kirchlichen Jugendfeier sowie vielen neuen Freundschaften entdeckte Edoardo, dass „die Kirche schön ist“.
Jetzt, im Alter von gerade mal 21 Jahren — nachdem er es gewagt hat, „ja“ zum Ruf des Herrn zu sagen — ist er nach eigenen Angaben „wirklich glücklich“ geworden.