Brüssel - Mittwoch, 31. Januar 2024, 13:45 Uhr.
In Anbetracht der Bauernproteste in Deutschland und anderen Ländern wie etwa Frankreich haben sich die europäischen Bischöfe solidarisch gezeigt.
„Während wir das Ziel einer nachhaltigen Zukunft für alle in der Europäischen Union nachdrücklich unterstützen, teilen wir die Sorgen der Landwirte um die Nachhaltigkeit der kleinen und mittleren Betriebe und die Zukunft unserer ländlichen Gebiete“, erklärte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) am Dienstag.
„Der Agrarsektor spielt eine wesentliche Rolle bei der Versorgung mit erschwinglichen, hochwertigen Lebensmitteln, der Belebung unserer ländlichen Gebiete und der Pflege unserer Landschaften“, hieß es in der COMECE-Erklärung. „Gleichzeitig zeigen die Statistiken einen kontinuierlichen Rückgang der Zahl der kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe, verbunden mit dem Risiko einer Überalterung der Landwirte.“
Und weiter: „Die Landwirte sind heute mit vergleichsweise niedrigen Einkommen und langen Arbeitszeiten konfrontiert, mit dem Wettbewerb auf dem Markt (auch mit Importen aus Drittländern), mit hohen Energiekosten und Inflation, mit zunehmender Unsicherheit aufgrund des sich ändernden Klimas, aber auch mit einer als übermäßig empfundenen Regulierung und einer Flut neuer politischer Maßnahmen mit konkreten finanziellen Auswirkungen.“
„Wir glauben, dass eine nachhaltige Zukunft unseres Lebensmittelsystems und eine sichere und florierende Zukunft für die Landwirte nebeneinander bestehen können, sie schließen sich nicht gegenseitig aus“, betonten die Bischöfe. „Es müssen Lösungen gefunden werden, die beides gewährleisten und parteipolitische Trennungen überwinden: Dies wird nur möglich sein, wenn die Landwirte in den Mittelpunkt dieser Überlegungen gestellt werden.“
COMECE forderte Zuhören und Dialog auf Augenhöhe, um „eine größere Anerkennung für ihre harte Arbeit“ zu bekommen, „ein Verständnis für ihre Sorgen und vor allem eine Wertschätzung für diejenigen, die uns ernähren“.
„Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf, den Menschen in den Mittelpunkt ihrer politischen Überlegungen zu stellen, eine größere Transparenz der Entscheidungsprozesse zu gewährleisten, die möglichen Folgen für die Betroffenen zu berücksichtigen und schließlich eine stärkere Beteiligung aller relevanten Akteure zu ermöglichen“, hieß es abschließend.