Vatikanisches Jahrbuch macht afrikanischen Kardinal rund ein Jahr jünger

Petersplatz im Vatikan
Walkerssk / Pixabay

Das Päpstliche Jahrbuch (Annuario Pontificio) 2024 beinhaltet die kuriose Korrektur des Geburtsdatums eines Kardinals, der im Jahr 2024 eigentlich nicht mehr wahlberechtigt bei einem eventuellen Konklave hätte sein sollen, nun aber doch noch rund ein Jahr länger wahlberechtigt ist.

Die Regeln der katholischen Kirche besagen, dass Kardinäle, die wichtigsten Mitarbeiter des Papstes, bis zu ihrem 80. Geburtstag an der Wahl des nächsten Papstes teilnehmen können. Sobald sie das 80. Lebensjahr vollendet haben, sind sie nicht mehr wahlberechtigt.

Der Kardinal, der nun doch wahlberechtigt bleiben wird, ist der Afrikaner John Njue, der emeritierte Erzbischof von Nairobi in Kenia. Er wurde von Papst Benedikt XVI. beim Konsistorium von 2007 zum Kardinal ernannt.

Nach Angaben der Zeitung Avvenire, die den italienischen Bischöfen gehört, war das genaue Geburtsdatum des Kardinals nicht bekannt, aber mit dem 31. Dezember 1944 angegeben.

Nun haben das Annuario Pontificio und die Webseite des Vatikans das Geburtsdatum auf den 1. Januar 1946 geändert. Das bedeutet, dass der afrikanische Kardinal sein Stimmrecht für ein mögliches Konklave nicht am Ende dieses Jahres, sondern am 1. Januar 2026 verlieren wird.

Im Februar 2005 war auch das Geburtsdatum des polnischen Kardinals Henryk Gulbinowicz geändert worden, von dem man annahm, dass er 1928 und nicht 1923, wie es tatsächlich der Fall war, geboren wurde.

Der Kardinal erklärte, dass die Änderung des Geburtsdatums von seinen Eltern vorgenommen worden war, um zu verhindern, dass er während des Zweiten Weltkriegs zur Armee eingezogen wurde.

Gulbinowicz, der im Jahr 2020 starb, konnte daher nicht am Konklave teilnehmen, in dem Papst Benedikt XVI. im April 2005 gewählt wurde.

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Mit dieser Änderung verlieren nach Kardinal Luis Ladaria SJ, der am 19. April 80 Jahre alt wurde, sieben weitere Kardinäle im Jahr 2024 ihr Stimmrecht: Jean-Pierre Ricard (26. April), Marc Ouellet PSS (8. Juni), Sean P. O’Malley OFMCap (29. Juni), Polycarp Pengo (5. August), Mauro Piacenza (15. September), Baltazar Porras (10. Oktober) und Oswald Gracias (24. Dezember).

Somit wird die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle für ein mögliches Konklave im Dezember dieses Jahres wieder 120 betragen, die von Papst Paul VI. festgelegte Zahl, die Papst Franziskus zuletzt deutlich überschritten hatte.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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