Oberster ukrainischer Bischof in Deutschland: Zeit reif für eigene griechisch-katholische Diözese

Bischof Bohdan Dzyurakh CSsR bei der Herbst-Vollversammlung 2023 der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Der oberste ukrainische Bischof in Deutschland ist überzeugt, dass „die Zeit dafür reif genug ist“, eine eigene vollwertige ukrainische griechisch-katholische Diözese, Eparchie genannt, in Deutschland zu errichten.

„Meiner Überzeugung nach wird es ohne eine solche Änderung für uns immer schwieriger sein, unsere pastoralen Aufgaben in Deutschland und den skandinavischen Ländern zu organisieren und zu koordinieren“, sagte der Exarch, also Bischof, für Deutschland und Skandinavien, Bohdan Dsjurach CSsR am Mittwoch gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Begriff Exarchat bezeichnet eine Art Bistum in der Diaspora, während der Begriff Eparchie ein reguläres Bistum ausweist.

Vor diesem Hintergrund sagte Dsjurach: „Angesichts der neuen Umstände, die durch den Zustrom von über eineinhalb Millionen Flüchtlingen entstanden sind, verfügt unser Exarchat derzeit bei weitem nicht über die Versorgung, die wir benötigen. Dies zeigte auch das Beratungsverfahren einer unabhängigen Firma im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.“

Daher warte man „praktische Schritte, um sowohl die grundlegende personelle und materielle Unterstützung der Aktivitäten der Exarchatskurie sicherzustellen als auch die Aufnahme neuer Priester. Ich bin den deutschen Bischöfen unendlich dankbar für ihr bisheriges Wohlwollen und die Solidarität mit uns. Das bestärkt uns in der Hoffnung, dass uns diese dringend benötigte Hilfe in naher Zukunft gewährt wird.“

„In Deutschland haben wir derzeit 84 Gemeinden, in Skandinavien 23“, sagte der Bischof. „Und diese Zahl wächst ständig.“

„Das Exarchat stellt kirchenrechtlich eine Vorstufe auf dem Weg zu einer vollwertigen kirchlichen Struktur dar, zu einer Eparchie, das heißt Diözese“, erläuterte Dsjurach und fügte hinzu: „Diese Statusänderung würde bedeuten, dass die höchsten kirchlichen Autoritäten die vollendete Entwicklung und Reife unserer Kirchengemeinschaft in Deutschland und den skandinavischen Ländern anerkennen. Darüber hinaus würde ein solcher Schritt das Verständnis der katholischen Kirche in Deutschland für die Besonderheiten der katholischen Ostkirchen ausdrücken, sowie die Wertschätzung ihrer Präsenz und ihres Beitrags zum kirchlichen Leben in Deutschland.“

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