Redaktion - Mittwoch, 26. Juni 2024, 12:30 Uhr.
Der bekannte deutschstämmige Weihbischof Athanasius Schneider ORC hat erklärt, die „respektlose Sprache“ Carlo Maria Viganòs sei „nicht erbaulich oder hilfreich“. Dennoch warnte er den Vatikan, der derzeit ein Verfahren gegen Viganò führt, den italienischen Erzbischof zu exkommunizieren, weil man „mit einem solchen Akt die Spaltung noch verstärken“ würde.
Die konkreten Vorwürfe gegen Viganò beziehen sich auf öffentliche Äußerungen, die eine Aufrechterhaltung der Gemeinschaft mit der katholischen Kirche unterlaufen: Dazu gehören die Leugnung der Legitimität von Papst Franziskus als rechtmäßigem Pontifex und die Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Viganò, der von 2011 bis 2016 als Apostolischer Nuntius in Washington, DC, tätig war, gab bereits zu verstehen, dass er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als eine „Ehre“ betrachte.
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Der Erzbischof sorgte besonders im Jahr 2018 für Schlagzeilen, als er behauptete, hochrangige Kirchenführer seien an der Vertuschung des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs durch den ehemaligen Kardinal Theodore McCarrick beteiligt gewesen. Er forderte damals zudem Papst Franziskus zum Rücktritt auf.
Schneider, der als Weihbischof in der kasachischen Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana wirkt, betonte gegenüber dem Religion News Service, Viganò sei „im Irrtum, weil er eine neue Theorie der wahrscheinlich ungültigen Theorie der illegitimen Wahl von Franziskus äußert“. Derartige Theorien hätten indes „keine Grundlage“.
Dennoch solle Viganò nicht exkommuniziert werden, gab Schneider zu Bedenken: „Ich denke, dass die Kirche heute intern so gespalten ist, dass es unklug wäre, Erzbischof Viganò zu verurteilen, auch wenn es einen kanonischen Grund dafür gibt.“