Vatikan exkommuniziert Viganò wegen Schismas

Erzbischof Carlo Viganò
Edward Pentin/National Catholic Register

Der Vatikan hat Erzbischof Carlo Maria Viganò offiziell exkommuniziert, wie das Dikasterium für die Glaubenslehre am Freitag mitteilte.

Viganò war am 4. Juli in einem außergerichtlichen vatikanischen Strafverfahren des kanonischen Verbrechens des Schismas oder der Weigerung, sich dem Papst oder der Gemeinschaft der Kirche zu unterwerfen, für schuldig befunden worden.

Der Vatikan teilte am 5. Juli die Exkommunikation latae sententiae mit und berief sich dabei auf Viganòs „öffentliche Äußerungen, in denen er seine Weigerung zum Ausdruck brachte, den Papst anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen, seine Ablehnung der Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Mitgliedern der Kirche sowie der Legitimität und lehramtlichen Autorität des Zweiten Vatikanischen Konzils“.

Der ehemalige päpstliche Nuntius in den Vereinigten Staaten ist nun exkommuniziert: Die schwerste Strafe, die ein Getaufter kirchlich erhalten kann. Sie besteht darin, offiziell außerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen der katholischen Kirche gestellt zu werden und keinen Zugang zu den Sakramenten zu haben.

Das Urteil erging, nachdem Viganò sich der Aufforderung des Vatikans widersetzt hatte, vergangene Woche vor dem Dikasterium für die Glaubenslehre zu erscheinen, um sich dem Vorwurf des Schismas zu stellen.

Der ehemalige vatikanische Diplomat, der 2018 Schlagzeilen machte, als er mitteilte, hochrangige Kirchenvertreter hätten den sexuellen Missbrauch des ehemaligen Kardinals Theodore McCarrick gedeckt, hat seitdem wiederholt die Autorität von Papst Franziskus abgelehnt und ihn zum Rücktritt aufgefordert.

In einer ausführlichen Erklärung, die am 28. Juni in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, beschuldigte Viganò Papst Franziskus der „Häresie und des Schismas“, weil er den COVID-19-Impfstoff unterstützt und das 2018 zwischen dem Vatikan und China geschlossene Abkommen über die Ernennung von Bischöfen verantwortet hat.

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Der Erzbischof sagte auch, dass er „keinen Grund“ habe, sich von der „Gemeinschaft mit der heiligen Kirche und dem Papsttum getrennt zu sehen, denen ich immer mit kindlicher Hingabe und Treue gedient habe“.

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„Ich behaupte, dass die Irrtümer und Irrlehren, denen [Franziskus] vor, während und nach seiner Wahl anhing, zusammen mit der Absicht, die er bei seiner offensichtlichen Annahme des Papstamtes hatte, seine Erhebung auf den Thron null und nichtig machen“, schrieb Viganò.

Viganò, der seit Jahren untergetaucht ist, gab am 20. Juni über soziale Medien bekannt, dass er nach Rom vorgeladen worden sei, um sich einer formellen Anklage wegen Schismas zu stellen.

Die Vorwürfe gegen Viganò beziehen sich laut einem von ihm selbst veröffentlichten Dokument auf öffentliche Äußerungen, in denen er angeblich grundlegende Elemente verneint, die für die Aufrechterhaltung der Gemeinschaft mit der katholischen Kirche notwendig sind. Dazu gehörten die Leugnung der Legitimität von Papst Franziskus als rechtmäßigem Pontifex und die völlige Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Als Antwort auf die Anschuldigungen erklärte Viganò in einer Erklärung vom 21. Juni, dass er dem Vatikan kein Material zu seiner Verteidigung geschickt habe und dass er die Autorität der Glaubenskongregation nicht anerkenne, „weder die seines Präfekten noch die der Person, die ihn ernannt hat“.

Die Exkommunikation Viganòs kann vom Apostolischen Stuhl wieder aufgehoben werden.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.