Redaktion - Montag, 8. Juli 2024, 11:00 Uhr.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat den israelischen Angriff auf ein katholisches Schulgebäude in Gaza verurteilt, das allerdings seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 als Zuflucht für Flüchtlinge diente, nicht mehr als Schule.
Man verfolge „mit großer Besorgnis die Nachrichten über die Angriffe der israelischen Armee auf die Schule der Heiligen Familie in Gaza“, hieß es am Sonntag vom Lateinischen Patriarchat, das von Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM geleitet wird. „Filmaufnahmen und Medienberichte von diesem Ort zeigen Szenen von Opfern unter der Zivilbevölkerung und von Zerstörungen auf dem Gelände.“
Die Tagesschau berichtete unmittelbar nach dem Angriff: „Bei einem israelischen Angriff in Gaza ist nach Hamas-Angaben ein Schulgebäude getroffen worden, das als Flüchtlingslager genutzt wird. 16 Menschen seien getötet worden. Israels Armee erklärte, dort hätten sich Terroristen versteckt.“
„Die meisten der Opfer des Angriffs seien ‚Frauen, Kinder und Ältere‘.“ Aber: „Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.“
Israel erklärte, man habe „mehrere Kämpfer der Hamas“ angegriffen. Das Schulgebäude habe Terroristen „als Versteck und Operationsbasis für Attacken auf das israelische Militär“ gedient.
Das Lateinische Patriarchat stellte derweil klar: „Die Schule der Heiligen Familie, die dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gehört, ist seit Beginn des Krieges ein Zufluchtsort für Hunderte von Zivilisten. In der Schule ist kein Ordenspersonal untergebracht.“
„Das Lateinische Patriarchat verurteilt auf das Schärfste, dass Zivilisten ins Visier genommen werden, und verurteilt alle kriegerischen Handlungen, die nicht gewährleisten, dass Zivilisten außerhalb des Kampfgeschehens bleiben“, hieß es weiter. „Wir beten weiterhin um die Barmherzigkeit des Herrn und hoffen, dass die Parteien zu einer Einigung gelangen, die dem entsetzlichen Blutbad und der humanitären Katastrophe in der Region ein sofortiges Ende setzt.“