Redaktion - Donnerstag, 11. Juli 2024, 15:30 Uhr.
Guido Horst, der Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“, hat erklärt: „Das Vorbild eines seligen Carlo Acutis bewirkt mehr als ein weltweiter synodaler Prozess von drei Jahren, der mit einem postsynodalen Schreiben des Papstes enden wird, von dem die säkularen Medien wenn, dann nur am Rande Notiz nehmen werden.“
Horst äußerte sich in einem Kommentar zur Veröffentlichung des Instrumentum Laboris, das als Arbeitspapier oder Leitfaden für die Diskussionen bei der zweiten Sitzung der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität im Oktober dienen soll. Das Dokument wurde am Dienstag im Vatikan vorgestellt.
„Personen zählen, nicht Papier“, zeigte sich Horst überzeugt. „Heilige braucht es, nicht heiße Luft.“ Die Kirche entstehe nicht neu „aus jenem Haufen Papier, den man derzeit in Rom produziert. Sie ersteht neu durch glaubwürdige Zeugen, die dem Glauben an Jesus Christus ein Gesicht erteilen.“
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„Das viel gepriesene Gottesvolk, die ‚kirchliche Basis‘, interessiert sich einen feuchten Kehricht für das, was da in kirchlichen Gremien und bischöflichen Arbeitsgruppen beraten wird“, so der Tagespost-Chefredakteur in drastischen Worten. Dies habe „die im unteren einstelligen Prozentbereich liegende Beteiligung bei den Ideensammlungen und Fragebogenaktionen zur Vorbereitung der Synoden gezeigt“.
Horst kritisierte außerdem die „allgemeinen und wachsweichen Formulierungen“ des Arbeitspapiers. Das Instrumentum Laboris solle zwar „auf alle passen“, treffe aber „nirgendwo die konkrete Wirklichkeit“.
„Was haben die sterbenden Volkskirchen in den alten europäischen Kerngebieten des Christentums mit den Aufbrüchen in den vielen jungen Ortskirchen gemeinsam?“, fragte Horst, um dann zu antworten: „Gar nichts. Trotzdem sollen sich alle in den steif und abstrakt formulierten Leitsätzen des Arbeitspapiers wiederfinden. Ein Unternehmen, das bisher nichts gebracht hat und auch am Ende nichts bringen wird.“