Vatikanstadt - Mittwoch, 7. August 2024, 11:37 Uhr.
Bei der ersten Generalaudienz nach der üblichen Sommerpause im Juli setzte Papst Franziskus am Mittwoch, dem 7. August, seine Katechesereihe über die Heilsgeschichte fort. Der Fokus lag diesmal auf dem Wirken des Heiligen Geistes im Erlösungswerk.
Inspiriert vom Lukasevangelium, das das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi im Schoß Mariens erzählt, rief der Papst dazu auf, wie die Jungfrau Maria darauf zu vertrauen, dass „für Gott nichts unmöglich ist“, wie der Engel der Mutter Christi verkündete.
„Wenn wir daran glauben, werden wir Wunder vollbringen“, erklärte Papst Franziskus zum Abschluss der Katechese, die er in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan hielt. Er erinnerte daran, dass die Menschwerdung durch das Wirken des Heiligen Geistes ein Datum ist, das die katholische Kirche „im Ökumenischen Konzil von Konstantinopel in das Herz ihres Glaubensbekenntnisses gestellt hat“.
Diese Gewissheit ist der Ursprung dafür, dass „die katholische Frömmigkeit seit unvordenklichen Zeiten daraus eines ihrer täglichen Gebete, den Angelus, abgeleitet hat“, betonte der Pontifex.
Ohne den Heiligen Geist kann die Kirche nicht predigen
Gestützt auf die in den Evangelien wiederholt verwendeten Verben „empfangen“ und „gebären“ erläuterte der Papst, wie Maria „zuerst empfing und dann Jesus gebar: Zuerst nahm sie ihn in ihrem Inneren auf, in Herz und Fleisch, dann gebar sie ihn“.
Analog dazu, so fuhr er fort, „geschieht es auch mit der Kirche: Zuerst nimmt sie das Wort Gottes auf, lässt es ‚zu ihrem Herzen sprechen‘ und ‚ihre Eingeweide erfüllen‘, nach zwei biblischen Ausdrücken, um es dann durch Leben und Verkündigung zur Welt zu bringen. Die zweite Operation ist ohne die erste unfruchtbar“.
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So stelle sich angesichts von Schwierigkeiten, wenn die Kirche vor „Aufgaben steht, die ihre Kräfte übersteigen“, die Frage, wie Verkündigung möglich sei. „Die Antwort ist dieselbe wie damals: ‚Ihr werdet die Kraft des Geistes empfangen‘“, sagte er unter Berufung auf die Apostelgeschichte.
In diesem Sinne betonte der Pontifex: „Ohne den Heiligen Geist kann die Kirche nicht voranschreiten, die Kirche wächst nicht, die Kirche kann nicht predigen“.
Besorgnis über die Lage im Nahen Osten
An einem Tag, an dem Papst Franziskus den Botschafter Israels beim Heiligen Stuhl, Raphael Yaakov Schutz, traf, brachte der Papst am Ende der Generalaudienz zum Ausdruck, dass er „die Situation im Nahen Osten mit großer Sorge“ verfolge. Er wiederholte seinen Appell „an alle beteiligten Parteien, dass sich der Konflikt nicht ausweite und das Feuer an allen Fronten in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst und unhaltbar ist, sofort eingestellt werde“.
Der Pontifex teilte mit, dass er bete, „damit die aufrichtige Suche nach Frieden die Konfrontationen beende, die Liebe den Hass besiege und die Rache durch Vergebung entwaffnet werde“. Er bat die Gläubigen, sich diesem Gebet „auch für die gemarterte Ukraine, Myanmar [Burma] und den Sudan“ anzuschließen.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.