Singapur - Donnerstag, 12. September 2024, 15:00 Uhr.
Nachdem er das St. Francis Xavier Retreat Centre verlassen hatte, fuhr Papst Franziskus zum Nationalstadion im Singapore Sports Hub, um dort die Heilige Messe zu feiern, in der er sagte, dass „das Leben uns am Ende zu der einzigen Realität zurückbringt, dass wir ohne Liebe nichts sind“.
Nach seiner Ankunft fuhr Papst Franziskus in einem Papamobil durch das Stadion und begrüßte einige der 50.000 Gläubigen, die ihn mit stehenden Ovationen willkommen hießen. Der Pontifex hielt an, um einige Worte mit ihnen zu wechseln, und schenkte ihnen Rosenkränze, vor allem den Kindern.
Um 17:15 Uhr (Ortszeit) stand Papst Franziskus der Eucharistiefeier zum Fest Mariä Namen vor.
Ursprung ist nicht das Geld, sondern die Liebe
Zu Beginn seiner Predigt dankte Papst Franziskus der Kirche in Singapur, die „lebendig ist, wächst und im Dialog“ mit anderen Religionen steht.
Mit Blick auf die „imposanten Bauwerke“ des Landes merkte Franziskus an, dass an deren Ursprung „nicht, wie viele denken, Geld, noch Technologie, noch Technik – alles nützliche Mittel – an erster Stelle stehen, sondern die Liebe, die Liebe, die baut“.
Insbesondere bekräftigte er, dass „es kein gutes Werk gibt, hinter dem nicht vielleicht brillante, starke, reiche, schöpferische Menschen stehen, auch wenn es immer zerbrechliche Frauen und Männer sind, wie wir, für die es ohne Liebe kein Leben gibt, keinen Impuls, keinen Grund zu handeln, keine Kraft zu bauen“.
„Wenn etwas Gutes in dieser Welt existiert und bleibt, dann nur, weil in vielen und unterschiedlichen Situationen die Liebe über den Hass, die Solidarität über die Gleichgültigkeit, die Großzügigkeit über den Egoismus gesiegt hat“, sagte er.
Laut Papst Franziskus „wäre sonst niemand in der Lage gewesen, hier eine so große Metropole wachsen zu lassen, die Architekten hätten keine Projekte gemacht, die Arbeiter hätten nicht gearbeitet und nichts wäre verwirklicht worden“.
In diesem Sinne bekräftigte er, dass hinter jedem der uns vorliegenden Werke „viele Geschichten der Liebe zu entdecken sind“.
Und es ist gut, dass wir lernen, diese Geschichten zu deuten, fuhr Papst Franziskus fort, „die auf den Fassaden unserer Häuser und auf den Grundrissen unserer Straßen geschrieben stehen, um ihre Erinnerung weiterzugeben, um uns daran zu erinnern, dass nichts Bleibendes ohne Liebe entsteht und wächst“.
Er beklagte, dass die Größe und der imposante Charakter der menschlichen Projekte „uns dies manchmal vergessen lassen und uns vorgaukeln, dass wir die Urheber unserer selbst, unseres Reichtums, unseres Wohlergehens und unseres Glücks sein können; aber am Ende bringt uns das Leben zu der einzigen Realität zurück, dass wir ohne Liebe nichts sind“.
In diesem Sinne erklärte er, dass der Glaube „uns in dieser Gewissheit noch mehr bestätigt und erleuchtet, weil er uns sagt, dass die Wurzel unserer Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden Gott selbst ist, der uns mit dem Herzen eines Vaters gewollt und uns völlig unentgeltlich ins Dasein gerufen hat und der uns ebenso unentgeltlich durch den Tod und die Auferstehung seines eingeborenen Sohnes von Sünde und Tod erlöst und befreit hat“.
„In ihm liegt der Ursprung und die Erfüllung von allem, was wir sind und was wir werden können“, sagte er.
Die menschliche Liebe ist ein Spiegelbild der Liebe Gottes
Er wies darauf hin, dass „in unserer Liebe ein Abglanz der Liebe Gottes zu sehen ist“, denn „über das Staunen hinaus, das wir über die von Menschen geschaffenen Werke empfinden, erinnert sie uns daran, dass es ein noch größeres Wunder gibt, das wir mit noch größerer Bewunderung und Ehrfurcht annehmen sollten“.
Es sind, so der Papst, „die Brüder und Schwestern, denen wir jeden Tag auf unserem Weg begegnen, ohne Vorlieben und Unterschiede“.
Er wies auch darauf hin, dass „das schönste Gebäude, der wertvollste Schatz, die rentabelste Investition in den Augen Gottes wir sind, geliebte Kinder desselben Vaters, die ihrerseits berufen sind, Liebe zu verbreiten“.
Papst Franziskus zufolge „können wir dies an vielen Heiligen sehen, an Männern und Frauen, die vom Gott der Barmherzigkeit erobert wurden, bis sie sein Abbild, sein Echo, sein lebendiges Abbild wurden“.
Das Beispiel der Jungfrau Maria und des heiligen Franz Xaver
Als Beispiel nannte er die Jungfrau Maria, in der „wir die Liebe des Vaters in einer der schönsten und vollkommensten Formen offenbart sehen: in der Zärtlichkeit einer Mutter, die alles versteht und verzeiht und die uns nie verlässt. Deshalb vertrauen wir uns ihr an“.
Er erinnerte auch an den heiligen Franz Xaver, der bei zahlreichen Gelegenheiten in diesem Land empfangen wurde. Nach seinem und Marias Vorbild ermutigte Papst Franziskus die Gläubigen, sich zu fragen: „Herr, hier bin ich, was willst du, dass ich tue?“
„Mögen diese Worte uns nicht nur in diesen Tagen, sondern immer begleiten, als ständige Verpflichtung, auf die Einladungen zur Liebe und zur Gerechtigkeit zu hören und prompt zu antworten, Einladungen, die auch heute noch von der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu uns kommen“, schloss Papst Franziskus.