Redaktion - Sonntag, 12. Januar 2025, 8:00 Uhr.
Heute feiert die katholische Kirche die Taufe Jesu im Jordan – das Fest „Taufe des Herrn“. Sie markiert den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu und die Offenbarung der Heiligen Dreifaltigkeit. Bei diesem Ereignis öffnete sich der Himmel, der Heilige Geist erschien in Gestalt einer Taube und die Stimme Gottes ertönte: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Für den heiligen Kirchenlehrer Thomas von Aquin war die Taufe Jesu ein Zeichen der Bestätigung. Mit seiner Taufe erkannte Jesus die Praxis des Johannes als Vorbereitung auf das Kommen des Reiches Gottes an. Zugleich heiligte er das Wasser, das künftig in der christlichen Taufe verwendet werden würde. Thomas erklärte, dass das Wasser durch die göttliche Kraft Jesu zur Materie des Sakraments wurde.
Ein weiteres Anliegen Jesu war laut Thomas die Solidarität mit den Menschen. Indem sich Jesus von Johannes taufen ließ, obwohl er sündlos war, zeigte er seine Verbundenheit mit den Umkehrbereiten und unterstrich die Erlösungsbedürftigkeit der Menschheit. Gleichzeitig verdeutlichte er, dass die Taufe ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu Gott ist.
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Nach katholischer Lehre ist die Taufe das grundlegende Sakrament, das die Erbsünde des Menschen tilgt und ihn in die Gemeinschaft der Kirche aufnimmt. Sie prägt der Seele ein unauslöschliches Merkmal ein, das die Zugehörigkeit zu Christus und seiner Kirche besiegelt. Durch die Taufe wird der Mensch geistlich neu geboren, empfängt die heiligmachende Gnade und wird zum Kind Gottes.
Thomas sah in der Taufe Jesu eine prophetische Vorwegnahme der christlichen Taufe. Besonders die trinitarische Dimension – die Stimme des Vaters, der Geist in Gestalt einer Taube und der Sohn, der getauft wurde – stellte für Thomas die Grundlage der sakramentalen Taufe dar.
Ursprünglich wurde das Fest am Oktavtag der Epiphanie (13. Januar) gefeiert, da die Taufe gemäß kirchlicher Überlieferung ebenfalls am 6. Januar stattfand, aber wegen der Epiphanie selbst in den Hintergrund tritt. Seit 1970 begeht die katholische Kirche es am Sonntag nach Epiphanie, der gleichzeitig das Ende der Weihnachtszeit markiert.