Erzbistum Berlin: Pfarreien sollen Räume „der Demokratie“ werden

Redaktion - Montag, 13. Januar 2025, 14:15 Uhr.

Das Erzbistum Berlin hat in einer Aussendung an die Pfarrer und die Gremien der Pfarreien gefordert: „Machen Sie Ihre kirchlichen Räume zu Räumen des Glaubens – der Aussprache – der Demokratie!“ Auch der Diözesanrat und die Caritas sind an der Initiative beteiligt.

Mit Blick auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar sprach das Erzbistum von „Unzufriedenheit mit der Politik in den Städten und ländlichen Regionen“. Daher eröffne sich „die Chance, Kirchengemeinden als Orte des Gesprächs zu präsentieren und Räume zur Verfügung zu stellen“.

„Kooperieren Sie mit den Orten kirchlichen Lebens in Ihren pastoralen Räumen oder sprechen Sie andere lokale Akteure wie Vereine, Verbände oder evangelische Gemeinden an“, ermutigten die Erzdiözese Berlin, der Diözesanrat und die Caritas die Pfarreien. „Wir stehen Ihnen gern unterstützend zur Seite – sei es bei der Vernetzung mit politischen Akteuren, sei es bei der Organisation von Veranstaltungen oder durch die Bereitstellung von Materialien. Nutzen und bündeln Sie Ressourcen und Kräfte vor Ort.“

„Die Erfahrungen der letzten Jahre, von der Pandemie bis hin zu andauernden globalen und nationalen Konflikten, haben Unmut und Resignation geschürt“, erinnerte das Schreiben. „Dabei wird berechtigte Kritik oft von populistischer Hetze übertönt, die unsere demokratischen Werte infrage stellt und zu Polarisierung, Ausgrenzung und Gewalt beiträgt.“

Man dürfe indes „nicht vergessen, dass trotz aller Schwierigkeiten viele Menschen mit großem Einsatz und Verantwortungsbewusstsein in der Politik, oft auch aus unseren eigenen Kreisen, an Lösungen arbeiten. Ihr Engagement verdient unseren Dank und unsere Anerkennung. Es gibt also Grund zur Hoffnung: Gemeinsam können wir zu einem konstruktiven Dialog beitragen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.“