Redaktion - Mittwoch, 15. Januar 2025, 14:15 Uhr.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat am Dienstag ein Dokument zu Fragen von Pflege und Seelsorge unter dem Titel „Mitsorgend bei den Menschen sein – AltenPflegePastoral als Antwort auf die Herausforderungen einer älterwerdenden Gesellschaft“ veröffentlicht.
Man reagiere damit „auf die Berechnungen des statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 um etwa 50 Prozent steigen wird“, hieß es. „Eine zweite Entwicklung, die mit dem demografischen Wandel zusammenhängt, ist der zunehmende Fachkräftemangel.“
Bei der Vorstellung des Dokuments sagte Bischof Peter Kohlgraf, der Vorsitzende der DBK-Pastoralkommission: „Seelsorge ist ein solidarisches Mitgehen glaubender und hoffender Menschen mit ihren Mitmenschen, welches helfen möchte, ihr Leben mit zu deuten, mit zu gestalten und in Würde zu leben.“
„Das heute veröffentlichte Papier ist eine Konkretisierung dieser Gedanken und bildet die Überlegungen für die Pastoral ab, die aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im Bereich Altenpflege notwendig wurden“, so der Bischof. „Die Pastoralkommission möchte mit diesem Papier den Blick auf die bereits große und weiter wachsende Zielgruppe der pflegebedürftigen älteren Menschen, deren An- und Zugehörige und das ganze sie umgebende Feld der Pflege, Betreuung und Versorgung richten. Alle diese Menschen zu begleiten, sich für sie einzusetzen und ihnen den liebenden Gott in Wort und Tat zu verkünden, ist Aufgabe von Seelsorge und Pastoral.“
Es sei „Aufgabe der Kirche, sich politisch für die Menschen in der Altenpflege stark zu machen, sich für die Möglichkeit eines würdigen Lebens aller einzusetzen und sie in den existenziellen Fragen ihres Lebens seelsorglich zu begleiten“, unterstrich der Mainzer Bischof außerdem.
Der emeritierte Weihbischof Ulrich Boom sagte seinerseits, „der umfassende Blick auf alle Menschen im System Altenpflege“ sei eines der wichtigsten Kennzeichen der Pastoral auf diesem Gebiet: „Zielgruppe sind also nicht ausschließlich die Pflegebedürftigen, sondern gleichermaßen die (pflegenden) An- und Zugehörigen, die Pflegekräfte – ambulant und stationär –, die Betreuungskräfte, alle Mitarbeitenden in den Einrichtungen und Diensten und andere Haupt- und Ehrenamtliche.“
„Wir halten es für sinnvoll, die häufig sehr starre Trennung zwischen kategorialer und territorialer Seelsorge aufzubrechen“, brachte Boom ein weiteres Thema zur Sprache. „Denn AltenPflegePastoral ist sinnvollerweise sowohl in der Kategorie als auch im Territorium verortet. So können im Sinne einer sozialräumlichen Pastoral neue Orte und Modelle entstehen.“