Redaktion - Freitag, 14. Februar 2025, 9:00 Uhr.
Die Caritas der Erzdiözese München und Freising hat nach dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Streikzug der Gewerkschaft Verdi erklärt: „Wir verurteilen diese Tat aufs Schärfste und stehen solidarisch an der Seite aller Betroffenen.“ Auch Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), meldete sich zu Wort.
Am Donnerstagvormittag hatte ein 24-jähriger Afghane ein Auto in die Menschenmenge gefahren und dabei 30 Personen verletzt. Tote gab es nicht.
Zunächst hieß es von Vertretern der bayerischen Landesregierung, das Asylgesuch des Täters sei abgelehnt worden und er sei zuvor bereits „mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen“.
Diese Aussagen wurde im Verlauf des Tages korrigiert, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Der Afghane soll „eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis von der Stadt München gehabt haben“. „Gegen ihn sei auch nicht wegen Ladendiebstahls ermittelt worden, vielmehr sei er als Ladendetektiv nur als Zeuge eines Diebstahls in Erscheinung getreten“, hieß es außerdem. Zu keiner Zeit habe es „Hinweise auf eine Gefährdung“ gegeben.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann erklärte, am schlimmsten habe der mutmaßliche Anschlag eine Mutter und ihr Kind getroffen. Um das Leben des Kindes wurde am Donnerstagabend noch gerungen.
Caritasdirektor Hermann Sollfrank sagte derweil: „Wir sind zutiefst erschüttert über den tragischen Vorfall in der Seidlstraße in München. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen in dieser schweren Zeit.“ Man hoffe und bete „für eine schnelle Genesung der Verletzten“.
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Sollfrank wünschte „von ganzem Herzen allen Betroffenen Kraft und Trost“.
Bischof Georg Bätzing sagte am Donnerstag gemeinsam mit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs: „Das furchtbare Verbrechen, das heute in München verübt wurde, erschüttert uns zutiefst. Bei einer friedlichen Demonstration sind Menschen auf grausame Art verletzt und so aus ihrem Leben gerissen worden.“
„Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen, aber auch bei den Seelsorgern und Einsatzkräften, die sich vor Ort um sie kümmern“, betonten Bätzing und Fehrs. „Wir bringen unsere Klage über das Leid der Menschen, die von dieser abgründigen Gewalt betroffen sind, gemeinsam vor Gott und bitten um Hoffnung und Trost.“
In einer ersten Reaktion unmittelbar nach der Tat in seiner Bistumsstadt sagte Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising: „Ich bin schockiert und erschüttert über diesen schrecklichen Vorfall, bei dem Menschen im öffentlichen Raum Opfer von willkürlicher Gewalt wurden.“ „Wir wissen noch nicht, was die genauen Beweggründe des Fahrers sind“, so Marx. „Ich bin in Gebeten bei den Opfern und Angehörigen und danke den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln.“
Erst vor wenigen Wochen war es in Aschaffenburg zu einem Messerangriff durch einen 28-jährigen Afghanen gekommen, der zwei Menschen tötete, darunter ein zweijähriges Kind.
Die Person sei zuvor bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen, jeweils in psychiatrische Behandlung gekommen und dann wieder entlassen worden, hieß es damals.