„Kompromisssuche und Zukunft“: Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa zur Bundestagswahl

Eva-Maria Welskop-Deffaa
screenshot / YouTube / phoenix

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat den Ausgang der Bundestagswahl und den Aufstieg der AfD zur zweitstärksten Kraft im Bundestag mit den Worten kommentiert: „Migration ist nicht die Mutter aller Probleme!“

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis sind CDU und CSU stärkste Kraft mit 28,6 Prozent der Stimmen. Die AfD kommt mit 20,8 Prozent auf den zweiten Platz. Die bisherigen Regierungsparteien SPD und Grüne landen bei 16,4 und 11,6 Prozent. Außerdem schafft die Linkspartei den Einzug in den Bundestag mit 8,8 Prozent. Sowohl die FDP als auch das BSW scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde.

Das Ergebnis der „Rechtspopulisten“ habe sich schon in den letzten Wochen durch Umfragen angekündigt, erklärte die Caritas-Präsidentin im Interview mit katholisch.de. Man werde die AfD nur bremsen können, wenn „ihre Wähler spüren, dass ihre Fragen an die Politik von anderen Parteien glaubwürdig beantwortet werden“. Als Beispiel nannte sie Kita-Öffnungszeiten oder ÖPNV-Verbindungen. Migration sei jedoch nicht „die Mutter aller Probleme“, so Welskop-Deffaa wörtlich. 

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Sie hoffe, dass „die Union sich bei den anstehenden Gesprächen zur Bildung einer Koalition vom Geist der Präambel des Grundgesetzes leiten lässt“. Konkret meinte Welskop-Deffaa damit die Formulierung „Verantwortung vor Gott und den Menschen“. 

Es gehe um eine „Verantwortung“, die „über den heutigen Tag und unsere eng verstandenen nationalen Interessen hinausweist“. Dies gelte insbesondere für die Themen „Entwicklungszusammenarbeit und Klimaschutz“.

Nach der Wahl brauche man jedoch „zuallererst dringend verbale Abrüstung im politischen Diskurs“. Der „Zivilgesellschaft, namentlich der Caritas“ wachse die Aufgabe zu, die „soziale Macht des Christlichen“ für „Kompromisssuche und Zukunft“ zu nutzen.