Vatikanstadt - Mittwoch, 26. Februar 2025, 11:00 Uhr.
Der berühmte Militärseelsorger aus dem Koreakrieg, der aus Kansas stammende Emil Joseph Kapaun, ist am Dienstag von Papst Franziskus zum ehrwürdigen Diener Gottes erklärt worden. Gleichzeitig wurde vier weitere Personen dieser Titel verliehen, der ein erster Schritt im Seligsprechungsverfahren ist. Zudem genehmigte der Pontifex zwei Heiligsprechungen.
Papst Franziskus traf sich am Montag mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Erzbischof Edgar Peña Parra, dem Substitut für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats, in der Gemelli-Klinik, wo sich der Papst derzeit in ärztlicher Behandlung befindet. Bei dieser Gelegenheit genehmigte er die Dekrete des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse von sechs Männern und einer Frau, die sich auf verschiedenen Stufen auf dem Weg zur Heiligsprechung befinden.
Kapaun ist einer von fünf neuen ehrwürdigen Dienern Gottes. Die anderen sind der italienische Laie Salvo D’Acquisto, Miquel Maura i Montaner, ein spanischer Priester aus dem 19. Jahrhundert, der italienische Priester Didaco Bessi und Kunegunda Siwiec, eine polnische Frau, die 1955 starb.
Der Papst hat die Dekrete für Kapaun und D’Acquisto aufgrund ihrer „Lebenshingabe“ genehmigt. Im Jahr 2017 führte der Papst die Kategorie „Lebenshingabe“ in die Liste der Heiligen ein, mit der diejenigen gewürdigt werden, die dem Leben und der Lehre Jesu Christi bis zum Tod treu geblieben sind und anderen „freiwillig und frei“ gedient haben.
Kapaun wurde am 20. April 1916 in Pilson, Kansas, geboren und am 9. Juni 1940 zum Priester für die Diözese Wichita geweiht, nachdem er sein Theologiestudium in St. Louis abgeschlossen hatte.
Nachdem er als Pfarrer seiner Heimatgemeinde und als Hilfskaplan auf dem Armeeluftwaffenstützpunkt in Herington, Kansas, gedient hatte, erkannte Kapaun seine Berufung für die Militärseelsorge. Im Jahr 1944 erhielt er von Bischof Christian Winkelmann die Erlaubnis, ein Kaplan innerhalb der US-Armee zu werden.
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Außerhalb der USA war Kapaun in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs in Burma und Indien und nach dem Ausbruch des Koreakriegs im Juni 1950 in Korea eingesetzt. Dort spendete er den Soldaten die Sakramente, kümmerte sich um die Verletzten und betete mit den Männern in den Schützengräben. Manchmal feierte er die Messe auf dem Schlachtfeld und benutzte die Motorhaube eines Jeeps als behelfsmäßigen Altar.
Während der Schlacht von Unsan wurde Kapaun zusammen mit anderen Soldaten gefangen genommen und in ein von den Chinesen geführtes Gefangenenlager in Pyoktong, Nordkorea, gebracht. Dort stahl er regelmäßig Lebensmittel für seine Mitgefangenen und kümmerte sich trotz eines Gebetsverbots um ihre geistlichen Bedürfnisse.
Nachdem er in das von den Gefangenen so genannte „Todeshaus“ gebracht worden war, starb Kapaun am 23. Mai 1951 nach monatelanger Unterernährung an einer Lungenentzündung. Vor seinem Tod wurde Kapaun sowohl für seine Heiligkeit als auch für seine Tapferkeit während seines aktiven Dienstes ausgezeichnet.
Im März 2021 wurden nach 70 Jahren die sterblichen Überreste von Kapaun unter 866 anderen unbekannten koreanischen Soldaten identifiziert, die auf dem National Memorial Cemetery of the Pacific in Honolulu begraben sind. Diese sterblichen Überreste wurden 1954 von Nordkorea an die amerikanischen Streitkräfte übergeben. Kapauns Begräbnismesse fand am 29. September 2021 in der Hartman Arena in Wichita statt, wo mehr als 5.000 Menschen zusammenkamen, um seiner zu gedenken.
Papst Franziskus hat auch die Heiligsprechung von zwei Laien genehmigt: der selige José Gregorio Hernández Cisneros aus Venezuela und der selige Bartolo Longo aus Italien. Der Pontifex rief in diesem Kontext ein Konsistorium ein, um die bevorstehenden Heiligsprechungen vorzubereiten.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.