Redaktion - Montag, 3. März 2025, 13:00 Uhr.
Zum ersten Mal findet seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Bistum Aachen statt. Im Gespräch mit der Aachener Kirchenzeitung gefragt, wie groß seine Freude darüber sei, sagte Bischof Helmut Dieser schlicht: „Riesig!“
„Das Kloster Steinfeld ist ein tief geistlich geprägter Ort, an dem seit 900 Jahren der christliche Glaube gelebt und verkündet wird“, erklärte Dieser zum Tagungsort in der Eifel. „Wie das bei geistlichen Orten so ist, liegt das Kloster bis heute etwas abgeschieden von den Highways des öffentlichen Lebens. Aber die herrliche Natur, die uns umgebende Stille wie auch das Kloster selbst und die Klosterkirche mit ihrer romanischen Architektur bieten für unseren Aufenthalt hier und für die Beratungen der Bischöfe einen sehr erhebenden und wohltuenden Rahmen.“
„Und außerdem leben wir ja heute im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien, und die funktionieren auch hier als Tor zur Welt“, fügte er hinzu.
„Der sehr gute Ausbau von Kloster Steinfeld bietet uns die Möglichkeit, mit moderner Technik, ausreichend großen Räumlichkeiten und professionellem Service zu tagen“, betonte Dieser. Er hoffe, „dass die über 60 Bischöfe und auch die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz das auch so erleben werden“.
„Eine Vollversammlung mitten in der Eifel weist auf das Geheimnisvolle der Kirche hin“, zeigte sich Dieser überzeugt. „Sie baut auf dem Zeugnis des Glaubens der früheren Generationen und kann und muss doch zu jeder Zeit neu zeigen, wie derselbe Glaube in den Fragen von heute Orientierung, Kraft und Lebensbejahung hervorbringt.“
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„In Steinfeld haben wir dort zu all dem auch noch eine starke Hilfe“, so der Bischof außerdem. „Das ist der heilige Hermann-Josef, an dessen Grab in der Klosterkirche sich zu allen Zeiten des Jahres frische Äpfel finden. Ein Zeichen dafür, dass auch die Menschen von heute verstehen und in ihrem Leben nachzuahmen suchen, was der Mittelpunkt im Leben dieses Heiligen aus dem 12. Jahrhundert war und was ja auch der Mittelpunkt des Glaubens selber ist und bleibt: ein Herz, das lieben will, weil es sich geliebt weiß. Dafür steht der Apfel, den Hermann-Josef als kleiner Junge der Gottesmutter und dem Jesuskind geschenkt hat.“
Die Frühjahrs-Vollversammlung dauert vom 10. bis zum 13. März und umfasst neben täglichen öffentlichen Gottesdiensten auch eine Reihe von Presseterminen. Die Beratungen der Bischöfe finden indes hinter verschlossenen Türen statt.
„Im Mittelpunkt der Beratungen steht ein Studientag zur Wirkung der Sozial- und Umweltenzyklika Laudato siʼ von Papst Franziskus, die vor zehn Jahren veröffentlicht wurde“, teilte die DBK im Februar mit. „Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lage der Christen im Nahen Osten, speziell in Syrien, worüber der Erzbischof von Homs in der Vollversammlung sprechen wird.“
„Die Bischöfe befassen sich außerdem mit den Fragen einer synodalen Kirche angesichts der Ergebnisse der Weltsynode und des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland, mit der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) sowie mit Fragen von Aufklärung und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche“, hieß es. „Angesichts der aktuellen politischen Debatten in Deutschland wird die Vollversammlung auch eine erste Einschätzung der Bundestagswahlen und insbesondere der Zusammenarbeit mit den demokratischen Parteien vornehmen.“