Redaktion - Freitag, 21. März 2025, 15:30 Uhr.
Der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, der deutsche Agrarwissenschaftler Joachim von Braun, hat gefordert: „KI muss reguliert werden, und die europäischen Regelwerke sind in der Hinsicht zurzeit maßstabsetzend.“ Im Interview mit Vatican News sprach von Braun am Donnerstag über die Chancen und Gefahren von Künstlicher Intelligenz.
Es brauche in juristischer Sicht weiterhin „Fortschritt, denn Künstliche Intelligenz wartet nicht auf die Gesetzgeber, sondern galoppiert davon. Und mit Schäden, die sonst im Nachhinein nicht mehr bekämpfbar sind.“
Die Kirche brauche, etwa in den Bischofskonferenzen, „wissenschaftsbasierten Rat, um mit diesen komplexen Problemen von KI, ihren großen Risiken für Kinder und übrigens auch für alte Menschen umzugehen“, zeigte sich von Braun überzeugt. „Wir brauchen dieses Know-how nahe an der Kirche, sonst tappen Bischofskonferenzen im Dunkeln.“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Der deutsche Wissenschaftler ging auch auf die im Vatikan stattfindende KI-Konferenz ein und erklärte: „Die Gefahren von KI betonen wir tatsächlich auch auf unserer Konferenz vor allem, denn sie sind real. Die Verhaltensstörungen, die Hirnveränderung von Kindern, die im Alter von sechs Jahren zum Beispiel schon dauernd mit kleinen Videoclips auf dem Handy der Mutter ruhiggestellt werden. Diese Verhaltensweisen in Familien führen zu vermutlich bleibenden Schäden, Schädigungen in Verhaltensweisen, nachweislich zu Schlafstörungen und Lernstörungen.“
„Aber wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“, fuhr er ausgleichend fort. „KI bringt auch Chancen für den Bildungssektor. Insbesondere die Jugendlichen, die wir auf unserer Konferenz aus Entwicklungsländern haben, sagen: ‚Wir brauchen den Zugang zum Internet, um lernen zu können, um erfahren zu können, was im Rest der Welt passiert. Unser Schulsystem ist so schwach, deswegen bilden wir uns digital und remote weiter.‘ Und diese Seite müssen wir auch sehen. Also, KI ist nicht grundsätzlich Teufelswerk. Es ist das, was wir daraus machen.“