Vatikan veröffentlicht Leitlinien zu Menschenwürde und Notwendigkeit von Gewissensbildung

Kardinal Kevin Farrell (Archivbild)
Daniel Ibáñez / EWTN News

Der Vatikan hat am Dienstag anlässlich des 30. Jahrestags der Enzyklika Evangelium vitae von Papst Johannes Paul II. neue Leitlinien für die Seelsorge zum Schutz und zur Förderung des menschlichen Lebens veröffentlicht.

Mit dem Ziel, die Lehre der Kirche über die unveräußerliche Würde der menschlichen Person aufrechtzuerhalten, veröffentlichte das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben am 25. März – dem als Mariä Verkündigung bekannten Hochfest – das Dokument „Das Leben ist immer ein Gut: Initiierung von Prozessen für eine Pastoral des menschlichen Lebens“, und zwar als Hilfe für Bischöfe und Diözesen weltweit. Das Dokument liegt bislang nicht in deutscher Sprache vor.

Das 40-seitige pastorale Rahmendokument unterstreicht die dringende Notwendigkeit, dem Aufruf von Papst Franziskus „zur Solidarität und geschwisterlichen Liebe für die große Menschheitsfamilie“ in einer Gesellschaft zu folgen, die „ihre Fähigkeit verloren hat, Gut und Böse zu unterscheiden“.

„Wir müssen dringend in die Bildung der Gewissen investieren. Jede Verwechslung von Gut und Böse führt zu einem Gefühl der Leere und zu schrecklichem Leid im persönlichen und gesellschaftlichen Leben“, heißt es in dem Dokument.

Die neuen Leitlinien des Vatikans wurden erstellt, um den Ortskirchen bei der Umsetzung der Grundsätze zu helfen, die in der Erklärung Dignitas infinita des Dikasteriums für die Glaubenslehre aus dem Jahr 2024 dargelegt sind, in der „schwere und aktuelle Verletzungen der Menschenwürde“ wie Abtreibung, Leihmutterschaft, Euthanasie, Menschenhandel und sexueller Missbrauch verurteilt werden.

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In seiner neuen Veröffentlichung empfiehlt das Familien-Dikasterium den Pfarreien und Diözesen, Bildungsinitiativen und -programme zu entwickeln, welche die Bedeutung des Lebens eines jeden Menschen – von seinem Anfang bis zu seinem Ende – hervorheben, „das in allen Umständen, Zuständen und Situationen, denen der Mensch jemals begegnet, und darüber hinaus Bestand hat“.

„In einer Zeit, die von äußerst schwerwiegenden Verletzungen der Menschenwürde geprägt ist, in der viele Länder von Kriegen und allen Arten von Gewalt – insbesondere gegen Frauen, Kinder vor und nach der Geburt, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, alte Menschen, Arme und Migranten – heimgesucht werden, müssen wir eine echte Pastoral des menschlichen Lebens in die Praxis umsetzen“, schrieb der Präfekt des Dikasteriums, Kardinal Kevin Farrell.

„Ich ermutige jeden Bischof, jeden Priester, jeden Ordensmann und jede Ordensfrau sowie jeden Laien, diesen pastoralen Rahmen zu lesen und sich um die Entwicklung einer organischen und strukturierten Pastoral des menschlichen Lebens zu bemühen, die Arbeitnehmern, Erziehern, Lehrern, Eltern, Jugendlichen und Kindern die richtige Ausbildung zur Achtung des Wertes des Lebens vermitteln kann“, schrieb Farrell.

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Laut Bischof Dario Gervasi, beigeordneter Sekretär des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, ist der pastorale Rahmen das Ergebnis eines ständigen Dialogs mit den Bischöfen, die bei ihren Besuchen beim Heiligen Stuhl „immer wieder die Dringlichkeit eines erneuerten Engagements für den Schutz und die Förderung des Lebens und der Würde eines jeden Menschen betont haben“.