Redaktion - Dienstag, 6. Mai 2025, 9:00 Uhr.
Im italienischen Manoppello, der Heimat des Volto Santo, fand am Wochenende eine Tagung statt, um sich mit der Metaphysik des Heiligen Antlitzes zu beschäftigen, das nach Ansicht von Experten jenem Tuch entspricht, das nach dem Tod über das Haupt Jesu gelegt wurde. Das Turiner Grabtuch bedeckte im Unterschied dazu den Leichnam Jesu von Kopf bis Fuß, vorne und hinten.
Neben verschiedenen anderen Rednern erinnerte Antonio Bini in seinem Vortrag an die Studien von Pater Heinrich Pfeiffer SJ (1939–2021), der an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom lehrte. Pfeiffer hatte das Heilige Antlitz mit der Veronika (wahre Ikone) identifiziert. Vor 25 Jahren war die Position von Pfeiffer noch eine isolierte, die lange Zeit mehr oder weniger offen abgelehnt wurde.
Papst Benedikt XVI. hingegen, so Bini, habe die Position von Pfeiffer geteilt. Am 1. September 2006 war der Pontifex persönlich nach Manoppello zum Volto Santo gereist. Damals verfasste er ein Gebet, das er dem „menschlichen Antlitz Gottes“ widmete, „der in die Geschichte eingetreten ist, um die Horizonte der Ewigkeit zu offenbaren“.
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Im Rahmen der Tagung wurde auch eine Ausstellung von Künstlern, Dozenten und Studenten mit dem Titel „Face to Face“ präsentiert. Stanisław Wojcicki erläuterte: „Das Konzept der Ausstellung beruht auf der direkten Begegnung mit dem Bild des Schleiers, das von der Wissenschaft als Prototyp für andere Christusdarstellungen betrachtet wird. Wir möchten, dass unsere Werke als Votivgabe verstanden werden, als etwas, das wir hier hinterlassen, um unsere Dankbarkeit dafür auszudrücken, dass wir uns an diesem für uns besonders wichtigen Ort wiederfinden durften.“
Arturo Alcàntara Arcos, ein Priester und Dozent für spirituelle Theologie sowie Mitarbeiter des Soumaya-Museums in Mexiko-Stadt, resümierte am Ende der Tagung: „Es ist besonders interessant, multidisziplinäre Gesichtspunkte von einer weltlichen Universität aus zu betrachten. Hier kann man die verschiedenen Bereiche, in denen die Theologie sowohl direkt als auch indirekt präsent sein kann, schätzen.“
Es sei die Tür geöffnet „für einen neuen Dialog zwischen der Theologie und den verschiedenen künstlerischen und ästhetischen Disziplinen unserer Zeit bei der Betrachtung des Antlitzes des Herrn“.