Leo XIV. als Bischof: Nicht jedes Treffen mit späterem Papst Franziskus war „einvernehmlich“

Bischof Robert Francis Prevost OSA
Frayjhonattan / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Im März 2023, kurz bevor er das Amt als Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe übernahm, hat der jetzige Papst Leo XIV. erklärt, er habe nicht immer einvernehmliche Begegnungen mit Kardinal Jorge Mario Bergoglio SJ gehabt, dem späteren Papst Franziskus. Robert Francis Prevost OSA, wie der damalige Bischof in Peru und gegenwärtige Pontifex mit bürgerlichem Namen heißt, äußerte sich entsprechend bei einer Veranstaltung vor seiner Abreise nach Rom.

„Ich werde Ihnen den Grund dafür nicht nennen, aber sagen wir, dass nicht alle Treffen mit Kardinal Bergoglio immer im Einvernehmen – sagen wir: zwischen uns beiden im gegenseitigen Einvernehmen stattfanden“, so Prevost mit einem Lächeln. Er ging nicht darauf ein, welche Unstimmigkeiten er konkret mit Bergoglio hatte.

In seiner Ansprache aus dem Jahr 2023, die am Wochenende auf dem YouTube-Kanal der peruanischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, erinnerte der jetzige Papst daran, dass der Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus rund zehn Jahre zurücklag. Er habe, so Prevost, „Jorge Mario Bergoglio, den damaligen Erzbischof von Buenos Aires“, gekannt: „Als Generalprior der Augustiner hatte ich ihn mehrmals getroffen, und als er zum Papst gewählt wurde, sagte ich zu einigen meiner Mitbrüder: ‚Gut, das ist sehr gut, und Gott sei Dank werde ich nie Bischof sein.‘“

Damals hatte sich Prevost nicht vorstellen können, dass er etwas mehr als zwei Jahre nach dieser Rede Bischof von Rom und Nachfolger von Franziskus auf dem Stuhl Petri sein würde.

In dem Video der Ansprache aus dem Jahr 2023 erzählte Prevost, dass Franziskus am 28. August 2013 der Eröffnungsmesse des Generalkapitels der Augustiner in Rom vorstand.

Am Ende dieser Eucharistiefeier sagte Franziskus zu ihm: „Ruhen Sie sich jetzt aus.“ Prevost antwortete: „Danke, Heiliger Vater, ich hoffe, ich kann mich ausruhen.“ Prevost fügte im Jahr 2023 hinzu: „Er ließ mich für ein paar Monate allein und ernannte mich dann zum Bischof von Chiclayo. Ich weiß nicht, wann der Teil mit der Ruhe kommt, aber hier sind wir.“

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Prevost erzählte auch eine Anekdote über seine erste Verbindung zu Peru: „Als ich fünf Jahre alt war – ich weiß nicht, ob ich wusste, wo Peru lag oder nicht, aber ich hatte einen Onkel, der hier arbeitete, und er schenkte mir – eigentlich der Tante – einen Chullo (eine traditionelle Wollmütze aus den peruanischen Anden), wie sie im Land Apurímac in den Bergen getragen wird, in allen Farben. Meine peruanische Ausbildung begann in einem sehr zarten Alter.“

Der jetzige Papst Leo XIV. betonte, dass sein Aufenthalt in Peru „eines der größten Geschenke des Herrn“ und „ein großer Schatz“ für ihn sei.

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In Bezug auf seine Berufung zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, den er im Vatikan antreten sollte, sagte der Bischof damals: „Ich gehe keineswegs glücklich dorthin, ich wäre lieber in Chiclayo geblieben, aber man muss allen Zeiten des Lebens gehorchen.“

Am Ende seiner Ansprache bat er um Gebete und betonte: „Durch den Herrn der Wunder wird Peru immer in meinem Herzen und in meinen Gebeten präsent sein.“

Der Herr der Wunder – auch Christus von Pachacamilla, Purpur-Christus oder Moreno-Christus genannt – ist ein Christusbild, das im 17. Jahrhundert auf eine Lehmwand gemalt wurde und in der Kirche der Nazarener im historischen Zentrum von Lima aufbewahrt wird.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.