Papst Leo empfängt Fernando Ocáriz, den Prälaten des Opus Dei, in Audienz

Papst Leo XIV. mit Prälat Fernando Ocáriz und Auxiliarvikar Mariano Fazio
Vatican Media

Als eine der ersten Personen, die nicht an der römischen Kurie tätig sind, hat Papst Leo XIV. am Mittwoch den Prälaten des Opus Dei, Msgr. Fernando Ocáriz, zu einer kurzen Audienz empfangen.

Über die Begegnung, an der auch der Auxiliarvikar des Opus Dei, Mariano Fazio, teilnahm, hieß es in einer kurzen Stellungnahme des Opus Dei, Leo habe „seine Verbundenheit und Zuneigung zum Ausdruck“ gebracht.

„Der Heilige Vater erkundigte sich unter anderem nach dem aktuellen Stand der Überarbeitung der Statuten der Prälatur“, teilte das Opus Dei mit. „Mit großem Interesse hörte er den entsprechenden Ausführungen zu.“

Im August 2023 hatte Papst Franziskus das Kirchenrecht an jener Stelle geändert, die allein des Opus Dei betrifft – die Rechtsform der Personalprälatur hat bislang nämlich nur diese Gemeinschaft. Diese Änderungen des Kirchenrechts basieren wiederum auf einem überraschenden Motuproprio aus dem Jahr 2022. Zuständig für Personalprälaturen ist nun das Dikasterium für den Klerus, nicht mehr das Dikasterium für die Bischöfe bzw. die Bischofskongregation, wie Papst Johannes Paul II. im Jahr 1982 in der Apostolischen Konstitution Ut sit verfügt hatte.

Zu den weiteren Änderungen gehört, dass der Prälat des Opus Dei dem zuständigen Dikasterium nun jedes Jahr einen Bericht „über den Zustand der Prälatur und die Durchführung ihrer apostolischen Arbeit“ vorlegen muss, nicht mehr nur alle fünf Jahre.

Das Motuproprio fordert das Opus Dei auf, die Eigenstatuten „selbst entsprechend anzupassen“ und dann „von den zuständigen Organen des Apostolischen Stuhls“ genehmigen zu lassen. Dieser Prozess ist weit vorangeschritten, aber noch nicht zum Abschluss gekommen.

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Der Prälat des Opus Dei – der Obere der Personalprälatur – wird in Zukunft nicht mehr „mit dem Bischofsamt“ geehrt, sondern nur mit dem Titel des Apostolischen Protonotars. So solle „die Überzeugung gestärkt werden, dass zum Schutz der besonderen Gabe des Geistes eine Leitungsform erforderlich ist, die mehr auf dem Charisma als auf hierarchischer Autorität beruht“, argumentierte Papst Franziskus damals

Der gegenwärtige Prälat, Msgr. Fernando Ocáriz, wurde nach seiner Amtsübernahme Anfang 2017 – also schon während des Pontifikats von Papst Franziskus – nicht zum Bischof geweiht. Seine beiden Vorgänger, Javier Echevarría und Álvaro del Portillo, empfingen jeweils von Papst Johannes Paul II. persönlich die Bischofsweihe. Der Gründer des Opus Dei, Josemaría Escrivá, war kein Bischof und starb, bevor die Personalprälatur errichtet wurde.

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Am Mittwoch teilte das Opus Dei mit: „Zum Abschluss der Audienz erinnerte der Papst an die Marientitel, deren Gedenktage auf den Tag seiner Wahl fielen. In einer herzlichen und von Vertrauen geprägten Atmosphäre spendete Leo XIV. dem Prälaten und dem Auxiliarvikar den päpstlichen Segen.“

Unmittelbar nach der Wahl von Papst Leo am 8. Mai hatte Ocáriz für das Opus Dei erklärt: „Gerade in Zeiten wie diesen leuchtet der Glaube der Kirche in der Einheit der Herzen und im Gebet für unseren gemeinsamen Vater und alle Brüder und Schwestern noch strahlender auf. Heute spricht uns dieser Rat des heiligen Josefmaria aus seinem Buch ‚Im Feuer der Schmiede‘ ganz besonders an: ‚Liebe und verehre den Heiligen Vater, bete und bringe Opfer für ihn! Deine Liebe zu ihm soll täglich wachsen! Er ist der Grundstein der Kirche, der unter allen Menschen über die Jahrhunderte hinweg und bis zum Ende der Zeiten das Werk der Heiligung und der Leitung fortsetzt, das Jesus dem Petrus anvertraut hat.‘“

Ocáriz rief die Mitglieder des Opus Dei dazu auf, den neuen Pontifex „mit unserer Zuneigung und unseren Gebeten“ zu begleiten, „dem Vorbild unseres Gründers folgend, der diese innigen Worte in der Villa Tevere, dem Hauptsitz des Werkes, eingravieren ließ: ‚Oh, wie du strahlst, Rom! Wie du leuchtest von hier aus mit deinem prächtigen Panorama und deinen vielen herrlichen Denkmälern aus alter Zeit. Doch dein edelster und reinster Schatz ist der Stellvertreter Christi, dessen du dich als einzige Stadt rühmst.‘“

Das Opus Dei hat weltweit etwa 90.000 Mitglieder, wobei 98 Prozent davon Laien sind – die meisten von ihnen verheiratet. Zusätzlich gehören rund 1.900 Priester, die in verschiedenen Diözesen auf der ganzen Welt inkardiniert sind, der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz an, einer Vereinigung von Geistlichen, die untrennbar mit der Personalprälatur des Opus Dei verbunden ist.