Erzbischof Bentz glaubt, „dass Papst Leos großes Thema die Einheit werden wird“

Erzbischof Udo Bentz
Till Kupitz / Erzbistum Paderborn

Erzbischof Udo Bentz von Paderborn hat erklärt, er glaube, „dass Papst Leos großes Thema die Einheit werden wird“. Im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger am Montag sagte er, der Pontifex spüre in diesem Kontext „offensichtlich die Herausforderung durch die Pluralität, die als ein unauslöschbares Signum zu unserer Welt und auch zur Kirche gehört“.

„Ich glaube nicht, dass es ihm um den kleinsten gemeinsamen Nenner gehen wird“, zeigte sich der Erzbischof überzeugt. „Man müsse, hat er gesagt, im Bemühen um Einheit ‚die soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringen‘. Wenn das auch innerkirchlich die Leitlinie ist, böte es große Chancen.“

Bentz sagte, ihm habe die Formulierung von Leo XIV. gefallen, dass er als Papst „kein einsamer Anführer“ und „kein über den anderen stehender Chef“ sein dürfe. „Gleich in mehreren Ansprachen der letzten Tage hat er unmissverständlich mit der ‚Synodalität‘ an Papst Franziskus angeknüpft“, betonte der Paderborner Erzbischof.

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Ausführlich wurde Bentz zur Erzdiözese Köln befragt. So sagte er mit Blick auf die Kölner Hochschule für Katholische Theologie, die als private kirchliche Hochschule als konservativere Alternative zu vielen theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten gilt: „Die Frage, ob es in der vielfältigen Universitätslandschaft unseres Nachbarbistums einen zusätzlichen kirchlichen Standort braucht, ist eine strategische Entscheidung des dortigen Bischofs.“

Auf der Ebene von Nordrhein-Westfalen erlebe er „einen kollegialen Austausch“ mit dem Erzbistum Köln, stellte Bentz klar. „Dennoch ist spürbar, dass in Köln andere Akzente gesetzt werden, man einen anderen Weg geht. Mir steht es nicht zu, von außen auf die Verantwortung eines anderen Bischofs in seinem Bistum zu gucken. Ich fokussiere mich – erst recht in der Anfangsphase – auf meines: dass ich hier Glaubwürdigkeit lebe, Verlässlichkeit entwickle, mit den Leuten gemeinsam einen Weg in die Zukunft gehe.“

Bentz ist seit 2024 Erzbischof von Paderborn, wurde aber schon im Dezember 2023 von Papst Franziskus ernannt. Zuvor war er seit 2015 Weihbischof im Bistum Mainz. Priester ist er seit 1995. Beim Synodalen Weg stimmte er mit der Mehrheit der deutschen Bischöfe für teils drastische Änderungen an der überlieferten katholischen Lehre.