Vatikanstadt - Sonntag, 15. Juni 2025, 11:15 Uhr.
Papst Leo XIV. hat am Dreifaltigkeitssonntag, der im Heiligen Jahr 2025 mit dem Jubiläum des Sports zusammenfällt, eine Messe im Petersdom gefeiert. „Diese beiden Worte Dreifaltigkeit und Sport verwendet man selten zusammen“, bekannte er in seiner Predigt, „und doch ist diese Kombination nicht abwegig“.
„Wir sind von einem Gott geschaffen worden, dem es gefällt und der sich daran erfreut, seine Geschöpfe ins Sein zu rufen, der ‚spielt‘, wie uns die erste Lesung in Erinnerung gerufen hat“, so der Pontifex. „Einige Kirchenväter sprechen sogar kühn von einem Deus ludens, einem Gott, der sich vergnügt.“
Vor diesem Hintergrund könne der Sport dabei helfen, „dem dreifaltigen Gott zu begegnen: weil er eine gewiss äußere, aber auch und vor allem innere Bewegung des Ich auf den Anderen hin erfordert. Ohne diese ist er nichts anderes als ein steriler Wettkampf von Egoismen.“
Im Laufe der Predigt ging Leo auf drei Aspekte ein, „die den Sport heute zu einem wertvollen Mittel menschlicher und christlicher Bildung machen“.
Zunächst lehre „der Sport – insbesondere der Mannschaftssport – den Wert der Zusammenarbeit, des gemeinsamen Unterwegsseins, des Teilens, das, wie wir gesagt haben, den Wesenskern des Lebens Gottes ausmacht“.
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Zweitens komme gegenüber einer immer weiter digitalisierten Welt im Sport „der Wert des konkreten Miteinanders, das Bewusstsein für den Körper, für den Raum, für die Mühe und für die echte Zeit zur Geltung. So hilft er, der Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten, entgegenzuwirken und einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren, dem einzigen Ort, wo sich die Liebe vollzieht.“
Schließlich lehre der Sport auch, „zu verlieren, indem er den Menschen in der Kunst der Niederlage mit einer der tiefsten Wahrheiten seines Daseins konfrontiert: mit der Zerbrechlichkeit, der Begrenztheit, der Unvollkommenheit. Das ist wichtig, denn aus der Erfahrung dieser Zerbrechlichkeit heraus öffnen wir uns für die Hoffnung.“
Ausdrücklich verwies Papst Leo in seiner Predigt auf den seligen Pier Giorgio Frassati als Patron der Sportler. Frassati wird am 7. September mit dem seligen Carlo Acutis heiliggesprochen.
Abschließend sagte er: „Liebe Sportlerinnen und Sportler, die Kirche vertraut euch eine wunderschöne Aufgabe an: dass ihr in euren Aktivitäten ein Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes seid – zu eurem eigenen Wohl und zum Wohl eurer Brüder und Schwestern. Lasst euch mit Begeisterung auf diese Mission ein: als Athleten, als Trainer, als Vereine, als Gruppen, als Familien.“