Redaktion - Dienstag, 24. Juni 2025, 7:00 Uhr.
Erzbischof Eamon Martin von Armagh, der Primas von Irland, hat am Sonntag die Weihe seines Landes an das Heiligste Herz Jesu erneuert. Er forderte die Iren auf, sich durch die erneute Weihe an das Heiligste Herz Jesu „inspiriert und mutig“ zu fühlen: „Habt keine Angst. Die heutige Weihe wird euch ein neues Herz geben – ein Herz der Liebe, das wiederum unserer geplagten Welt ein neues Herz geben kann.“
Vor der Weihe übermittelte Papst Leo XIV. seinen Apostolischen Segen, ein „Unterpfand der Freude und des Friedens“ für alle Anwesenden.
Martin forderte die Gläubigen in der Basilika von Knock auf, sich nicht zu wundern, wenn sie den Ruf verspürten, hinauszugehen und sich den „schwerwiegenden Übeln“, welche „die Kirche Gottes in der ganzen Welt bedrängen“, und „den vielen Gefahren, die uns in unserer Heimat umgeben und bedrohen“, zu stellen.
Irland war bereits am Passionssonntag des Jahres 1873 dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht worden. Über Jahrzehnte hinweg hatten die Menschen in Irland eine besondere Verehrung für das Herz Jesu. Ein entsprechendes Bild war in fast jedem irischen Haus zu finden.
Der Erzbischof ging auf den Wunsch ein, das Land und seine Menschen jetzt neu zu weihen: „Wir leben in einer Zeit, in der wir Gott sehr nötig haben – für den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Unsere Zeit stellt viele Herausforderungen an unseren Glauben, an unsere Familien und sogar an den tiefsten Kern unseres Menschseins. Aber als ein pilgerndes Volk, das in diesem Heiligen Jahr der Gnaden von großer Liebe und Hoffnung erfüllt ist, haben wir uns entschlossen, die Weihe unseres Landes an das Heiligste Herz Jesu als sichere Zuflucht vor allen sichtbaren und unsichtbaren Gefahren zu erneuern, indem wir uns an die Verheißungen des Heiligsten Herzens erinnern, die vor 350 Jahren der heiligen Margareta Maria offenbart wurden.“
„Heute wollen wir uns selbst, unser Zuhause, unsere Familie, unsere Pfarrei und Irland, unser Land, dem Heiligsten Herzen weihen“, so Martin. „Wir bitten das Heiligste Herz, sich unserer leidenden Welt zu erbarmen, in der es sich entschlossen hat, als einer von uns zu wohnen, die Schätze seines Lichts und seiner Liebe auszugießen, damit die Welt, wie unser verstorbener Papst Franziskus es ausdrückte, das Wichtigste und Notwendigste von allem zurückgewinnt – ihr Herz.“
Mit Blick auf die Weihe vor über 150 Jahren sagte Martin in seiner Predigt: „Es gibt viele schwerwiegende Übel, meine lieben Landsleute, die auf die Kirche Gottes in der ganzen Welt drücken, und es gibt viele Gefahren, die uns in unserer Nähe umgeben und bedrohen. Der Geist der Irreligion und der Ungläubigkeit wird jeden Tag stärker.“
„Diese Worte stammen nicht von mir“, fügte er hinzu. „Sie sind vielmehr dem Hirtenbrief der irischen Bischöfe entnommen, der am Passionssonntag 1873 verschickt wurde, um ihre Absicht anzukündigen, Irland dem Heiligsten Herzen Jesu zu weihen. Traurigerweise beziehen sich die Worte der Bischöfe in vielerlei Hinsicht auf die heutigen Umstände.“
Der Erzbischof fuhr fort: „Mit Gottes Hilfe wird uns die heutige Weihe motivieren, das Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe auszustrahlen, besonders für die Armen, die Leidenden und die Bedürftigsten. Sie wird uns mit dem Heiligen Geist entzünden, sie wird unsere Herzen erheben und uns wie der heiligen Therese von Lisieux einen Durst nach Seelen geben.“
Bei der Messe zur Erneuerung der Weihe waren vier Herz-Jesu-Pilgerstatuen zu sehen, die von Papst Franziskus im Vatikan gesegnet wurden und die vier historischen Provinzen Irlands symbolisieren. Vor der Weihe wurden die Pilgerstatuen in Begleitung der Priester Shane Gallagher, John Mockler, Basil Mary McCabe und Shane Sullivan in Pfarreien in ganz Irland gebracht.
Vor dem Weihegottesdienst empfing Pfarrer Richard Gibbons, der Rektor des Heiligtums von Knock, die Reliquien der heiligen Margareta Maria Alacoque, des heiligen Claude la Colombière und der seligen Maria vom Göttlichen Herzen. In der Basilika hatte die Gemeinde dann die Gelegenheit, die Reliquien zu verehren.
Einer der Hauptredner bei der Wiedereinweihung, der Jesuitenpater Bernard McGuckian, erläuterte gegenüber CNA, der Partneragentur von CNA Deutsch, den historischen Kontext der Weihe und die Verehrung Irlands für das Heiligste Herz Jesu.
„Der Zeitpunkt der Weihe in Knock fällt genau 350 Jahre nach die Erscheinungen, die Margareta Maria im Jahr 1675 hatte“, sagte er. „Im Jahr 1873 versammelten sich die Menschen in Irland in ihren Pfarreien, und die Weihe fand am Passionssonntag, dem 30. März, Pfarrei für Pfarrei statt. Das war eine einzigartige Aktion. […] Eine der Verheißungen an Margareta Maria war, dass diejenigen, die ein Herz-Jesu-Bild in ihren Häusern aufstellten, gesegnet werden würden. In Irland hatte jahrzehntelang praktisch jedes katholische Haus ein Herz-Jesu-Bild.“
McGuckian schilderte die unglaublichen Anstrengungen zur Förderung der Herz-Jesu-Verehrung im 19. und frühen 20. Jahrhundert, insbesondere durch den Jesuitenpater James Cullen, der als Leiter des Gebetsapostolats die landesweite Herz-Jesu-Verehrung inspirierte, den irischen Herz-Jesu-Boten gründete und eine Organisation ins Leben rief, die ihre Mitglieder auf die Enthaltsamkeit von alkoholischen Getränken verpflichtete.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.