Vatikanstadt - Mittwoch, 28. Juni 2017, 10:14 Uhr.
Eine Erinnerung an die Reise nach Ägypten mit dem Besuch der koptischen Kathedrale des heiligen Markus, die vor kurzem heiliger Ort eines Martyriums wurde; an die gemeinsame Überzeugung, dass es keine Gewalt im Namen Gottes geben könne; an die Gewissheit, dass das gemeinsame Zeugnis angesichts der Herausforderungen der Zeit ein positives Zeugnis ist, das der Einheit hilft: Anlässlich des Festes der heiligen Petrus und Paulus schreibt Patriarch Bartholomäus an Papst Franziskus und betont erneut den Wunsch, den Weg der Einheit zu vollenden.
Es ist Tradition, dass es an den Festen der katholischen Kirche und des Ökumenischen Patriarchats der gegenseitigen Besuch einer Delegation stattfindet. Am 30. November, dem Fest des heiligen Apostels Andreas, schickt Papst Franziskus eine Delegation nach Fener, von wo aus dann am 29. Juni, dem Fest der heiligen Petrus und Paulus, eine Delegation nach Rom gesandt wird.
Die Delegation des Ökumenische Patriarchats brachte einen Brief von Patriarch Bartholomäus mit. Ein zweiseitiger Brief auf englisch, mit einigen handschriftlichen Anmerkungen, welche die persönliche Sorgfalt zeigen, die der Patriarch auf das Verfassen des Briefes verwendet hat. Es ist ein Brief, der ganz auf die Bedeutung des Martyriums ausgerichtet ist.
Bartholomäus schreibt:
"Der Tod der Märtyrer ist ein Zeugnis des Kreuzestodes Christi und seiner glorreichen Auferstehung am dritten Tag."
"In ihrer gesamten Geschichte, in unterschiedlichen Epochen und Zeiten, wurde die Kirche verfolgt. Und doch – das Blut der Märtyrer war eine Quelle der Glaubenskraft und ein Zeugnis unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus", heißt es weiter.
Bartholomäus betont, dass "die Kirche, als Braut Christi, immer noch zum Martyrium gerufen ist" und dass die Schwesterkirchen "mit allen unterdrückten und verfolgten Christen" solidarisch sind.
Der Patriarch von Konstantinopel erinnert an die Reise nach Ägypten, in der er erneut an der Seite des Heiligen Vaters gewesen war. Er hebt hervor, wie dieses Land "beständig vom Blut der Märtyrer getränkt wird." Er ruft den "bedeutsamen Moment" des Besuchs der koptischen Kathedrale des heiligen Markus ins Gedächtnis, die einige Monate zuvor von einem blutigen Attentat betroffen war.
Dann verweist er auf die Worte der Friedenskonferenz in Kairo, als "wir die Überzeugung geteilt haben, dass es keinerlei Gewalt und keinerlei Rechtfertigung für den Terrorismus im Namen der Religion geben könne" und "betont haben, dass die Gewalt die Verneinung der grundlegenden Lehren und Glaubensüberzeugungen sei."
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Wir haben "die heutige Welt daran erinnert, dass die Menschheit von der Religion heute Ehrlichkeit und Offenheit fordert, um Liebe, Solidarität und Mitleid pflegen zu können", fährt Bartholomäus fort.
Am Ende begrüßt Patriarch Bartholomäus die Früchte des ökumenischen Dialogs, der vor fünfzig Jahren begann und durch den Dialog mit der orthodox-katholischen theologischen Kommission vor 40 Jahren noch lebendiger geworden ist - ein Dialog, der auch bei der letzten Begegnung der Kommission, der 14. ihrer Art, die im vergangenen September in Chieti stattgefunden hat, seine Früchte gebracht hat.
"Die Kommission wird nun in eine neue Phase des Dialogs eintreten", verkündet der Patriarch.
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) April 30, 2017