Redaktion - Donnerstag, 3. Juli 2025, 14:15 Uhr.
Für Bischof Heiner Wilmer SCJ ist die Künstliche Intelligenz (KI), die in den letzten Jahren immer weitere Verwendung findet, „die neue soziale Frage“. Es gelte, diese Frage „mit klaren Prinzipien“ zu beantworten, so der Bischof von Hildesheim, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Europafragen zuständig ist und derzeit in Brüssel Gespräche mit Organen der Europäischen Union sowie mit weiteren staatlichen und kirchlichen Akteuren führt.
„Wir sollten uns in Europa und auf der ganzen Welt gemeinsam auf den Weg machen, um KI menschenwürdig und ethisch verantwortlich zu nutzen“, forderte Wilmer. „All dies habe ich in meinen Gesprächen deutlich gemacht.“
Die DBK teilte am Mittwoch mit: „In seiner Funktion als Vorsitzender der Bischöflichen Arbeitsgruppe Europa und als delegierter Bischof bei der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) thematisiert Bischof Wilmer die geopolitische Verantwortung Europas, den Schutz von Schöpfung und Umwelt sowie eine ethisch verantwortete Gestaltung von Künstlicher Intelligenz.“
Die EU sei, so Wilmer, „ein weltweit einzigartiges, wertegeleitetes Friedensprojekt in einem globalen Systemkonflikt von Demokratien mit Autokratien und Diktaturen“. So seien die „freiheitliche Demokratie“ wie auch die EU selbst „echte Erfolgsmodelle, aber keine Selbstläufer. Wir alle müssen für unsere Freiheit weltweit einstehen. Die EU muss daher auch geopolitisch agieren.“
Auch zur Klima-Thematik äußerte sich der Bischof ausführlich. „Gottes Schöpfung brennt und wir machen einfach stur weiter wie zuvor“, sagte er über die aktuelle Lage, um dann zu fordern: „Das muss sich ändern!“
Wilmer zeigte sich erfreut, „dass Papst Leo dem Pfad von Papst Franziskus folgt und schon kurz nach seiner Wahl zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen hat“.
„Die wichtigen Schritte der EU gehen aber noch viel zu langsam“, warnte der Bischof. „Die europäischen Länder verfehlen immer wieder ihre selbst gesteckten Klimaschutzziele. Die EU muss weltweit ihre Prioritäten der Sicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit mit der Bewahrung der Schöpfung verbinden. An diesem kritischen Punkt brauchen wir ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Handeln. Weltweiter Klima- und Umweltschutz ist auch Friedensarbeit.“