Redaktion - Dienstag, 8. Juli 2025, 7:00 Uhr.
Der Verband der Diözesen Deutschlands, der Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat angesichts zurückgehender Einnahmen aus der Kirchensteuer „ambitionierte Sparmaßnahmen“ angekündigt.
„Aufgrund der Entwicklungen ist es unabdingbar, dass es bei zahlreichen Zuwendungsempfängern, die über den Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) bundesweit einen Zuschuss erhalten, zu Veränderungen kommen wird“, hieß es in einer Mitteilung der DBK vom Montag. „Bereits vor einem Jahr hat die Vollversammlung des VDD beschlossen, für das Haushaltsjahr 2027 einen mindestens ausgeglichenen Haushaltsplan vorzulegen. Diesen Weg hat sie auf ihrer Sitzung am 24. Juni 2025 bestätigt.“
„Der bisherige Haushalt des VDD umfasst Aufwendungen von rund 129 Millionen Euro und wird durch eine Verbandsumlage aller Diözesen getragen“, so die DBK. „Das Sparvolumen umfasst rund acht Millionen Euro. Dem war eine intensive Befassung mit den notwendigen Sparzielen in den 14 bischöflichen Kommissionen unter inhaltlichen und strategischen Gesichtspunkten vorausgegangen.“
Beate Gilles ist nicht nur Generalsekretärin der DBK, sondern auch Geschäftsführerin des VDD. In dieser Funktion erklärte sie: „Der Sparprozess, der parallel bereits in vielen Bistümern läuft, ist unumgänglich. Es wird harte Einschnitte geben, die unvermeidlich sind. In der nächsten Zeit wird es Gespräche mit Zuschussempfängern geben, mit einigen wurden sie bereits geführt.“
Das Ziel sei es, „mit Perspektive und Verantwortung die uns zur Verfügung stehenden Mittel für eine solide künftige Arbeit zu nutzen“, so Gilles. „Bereits in der Vergangenheit hat es mehrere und umfangreiche Sparprogramme gegeben. Zuschüsse konnten trotz steigender Kosten nicht erhöht werden.“
Noch ist nicht bekannt, wie genau der neue Sparkurs sich auswirken soll und welche Projekte mit weniger Geld zu rechnen haben. In vielen deutschen Diözesen hat der Sparkurs zu Schließungen von Einrichtungen sowie zur Einschränkung verschiedener Programme geführt. Dazu gehören häufig die Kirchenzeitungen, die inzwischen zentral mit gleichem Inhalt produziert werden, während die an dieser Zusammenarbeit beteiligten Bistümer nur noch wenige Seiten selbst gestalten.
Gilles betonte am Montag, man wolle mit den Finanzmitteln aus den 27 deutschen Bistümern „die kirchliche Arbeit auf ein sicheres Fundament stellen. Dazu braucht es den Mut, Perspektiven für die Seelsorge von morgen zu entwickeln. Wir wissen dabei um den Wert der gesamten Arbeit, die mit der Hilfe finanzieller Mittel in der Kirche geleistet wird.“
„Die Entwicklung zeigt aber auch: Es werden uns vermehrt finanzielle und personelle Ressourcen fehlen“, führte sie aus. „Wir werden uns künftig aus der Unterstützung von Handlungsfeldern zurückziehen müssen, die durchaus wichtig und auch vom Evangelium her geboten sind, zu deren Unterstützung uns aber schlicht und ergreifend die Kräfte fehlen. Dies ist dann weniger eine Aussage über die Bedeutung des jeweiligen Handlungsfeldes als vielmehr eine Aussage über die schwindenden Kräfte der Kirche insgesamt.“





