Löwen - Montag, 10. Juli 2017, 9:24 Uhr.
Religiöse Menschen sind toleranter als Atheisten, was die Standpunkte anderer angeht. Das zeigt eine Studie der Katholischen Universität von Löwen (Belgien).
Der wissenschaftlichen Studie liegen Interviews mit 788 Personen unterschiedlichen Glaubens in England, Frankreich und Spanien zugrunde.
Obwohl viele Atheisten weniger geneigt sind, die Sichtweisen anderer zu akzeptieren, halten sie sich selbst für die Tolerantesten.
Die religiösen Menschen "scheinen unterschiedliche Ansichten besser zu integrieren", erklären die Forscher des Fachbereichs Psychologie der Universität.
Mentalität ist entscheidend
Filip Uzarevic, einer der Urheber der Studie, sagte, dass es engstirnige Personen eben keineswegs nur unter religiösen Menschen gebe und dass diese Studie bewiesen habe, dass "die Beziehung zwischen diesen beiden Aspekten einzig und allein von der Mentalität der Person abhängt."
"Erstaunlicherweise waren es die religiösen Menschen, die mehr Offenheit zeigten, als wir die Aufnahmebereitschaft zum Integrieren von Gesichtspunkten, die von den eigenen abweichend oder ihnen entgegensetzt waren, gemessen haben", so Uzarevic.
Für Dr. Uzarevic erklärt seine Studie "Sind Atheisten nicht dogmatisch?", dass der Atheismus in einigen westlichen Ländern "zur Norm" geworden ist.
Er untersuchte drei Aspekte der mentalen Starrheit in 445 Atheisten und Agnostikern, 255 Christen und einer Gruppe von 37 Buddhisten, Muslimen und Juden.
Die Studie zeigt, dass die Nicht-Gläubigen im Bereich "Selbsterklärter Dogmatismus" ein niedrigeres Niveau erreichten als religiöse Menschen; im Bereich "Intoleranz" hingegen war der Wert höher.
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Uzarevic erläuterte, dass die Idee zu dieser Studie aufkam, weil konservative wie liberale Gruppen in ihrem Auftreten häufig offen sind, die öffentliche Meinung sie jedoch als engstirnig beschreibt. Und umgekehrt: je säkularer jemand ist, umso mehr wird er für tolerant und offen gehalten.
Die Studie erwies jedoch das Gegenteil. Die Untersuchung zeigt: Je mehr sich jemand an den Atheimus klammert, desto mental verschlossener ist er.
Ursprünglich veröffentlicht in “Actuall”.
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