Redaktion - Montag, 11. August 2025, 15:30 Uhr.
Fast 600 Millionen Euro hat die Kirche in Deutschland im Jahr 2024 in die Unterstützung internationaler Projekte investiert. Die Gesamtsumme, die von der Deutschen Bischofskonferenz in der vergangenen Woche vorgestellt wurde, umfasst Ausgaben der Bistümer, der Missionsorden und der Hilfswerke.
Wie aus dem Jahresbericht Weltkirche 2024 hervorgeht, ist ein beträchtlicher Teil kein direktes kirchliches Einkommen, sondern stammt aus Steuergeldern, die vom deutschen Staat an kirchliche Institutionen umverteilt wurden. Konkret handelt es sich um rund 211 Millionen Euro. Der Anteil der Spenden am Gesamtbetrag ist indes größer und liegt bei etwa 257 Millionen Euro. Hinzu kommen jeweils zweistellige Millionenbeträge aus Kollekten und Sonderkollekten, kirchlichen Haushaltsmitteln und sonstigen Einnahmen, wozu beispielsweise Zinsen gehören.
Von den mehr als 595 Millionen Euro ging der größte Teil nach Afrika – rund 200 Millionen Euro –, gefolgt von Lateinamerika (fast 144 Millionen Euro) und Asien (über 137 Millionen Euro). In die verschiedenen Regionen Europas gingen rund 76 Millionen Euro, während etwa 49 Millionen Euro als in internationale Projekte investiert aufgelistet werden.
Im Vorwort zum Jahresbericht schrieb der Augsburger Bischof Bertram Meier in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission Weltkirche innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK): „Die weltkirchliche Projektarbeit ist stark.“
Was über 595 Millionen Euro „im Leben von Menschen konkret bewirkt“ haben, lasse die Zahl jedoch „nur erahnen: die entscheidende Wende etwa, die die schulische Bildung eines Kindes für seine eigene Entwicklung und für seine Familie bedeutet; die Hoffnung, die mit Einkommen schaffenden Maßnahmen für Einzelne und ihre Gemeinschaften einhergeht; die friedenstiftende Kraft der Versöhnung für Menschen, die von Konflikten betroffen sind. Und immer wieder die lebensrettende Nothilfe in Kriegen, Konflikten und nach Naturkatastrophen.“
„595 Millionen Euro für die Projektförderung – das ist eine beeindruckende Zahl“, fuhr Meier fort. „Und doch ist das tatsächliche Ausmaß der Hilfe und der Partnerschaften katholischer Akteure noch größer. Das liegt unter anderem daran, dass Projekte, die von kirchlichen Verbänden, Schulen und Pfarrgemeinden direkt, also unabhängig von Diözesen, Ordensprokuren oder Hilfswerken, umgesetzt werden, an dieser Stelle nicht erfasst werden.“
„Es sind viele, die sich mit ihren finanziellen Möglichkeiten, wie auch mit dem Einsatz ihrer Zeit, für die weltkirchliche Arbeit engagieren“, so der Bischof. „Angesichts der in der Weltpolitik zunehmenden unchristlichen Beschränkung auf enggefasste eigene Interessen setzen sie ein Zeichen für das Miteinander in der ‚Einen Welt‘.“




