Redaktion - Montag, 11. August 2025, 14:15 Uhr.
Heute, am 11. August, erinnert die katholische Kirche an die heilige Klara von Assisi, die Gründerin der Klarissen. Als erste Frau verfasste sie eine eigenständige Ordensregel, die radikale Armut festschrieb.
Klara wurde um 1194 als Tochter des Adeligen Favarone di Offreduccio in Assisi geboren. Da sie einer wohlhabenden Familie entstammte, erhielt sie eine hervorragende Ausbildung. Ihre fromme Mutter Ortolana unternahm Wallfahrten nach Palästina und Rom und unterwies Klara eifrig im Glauben.
Bereits als Kind zeigte Klara christliches Engagement, indem sie heimlich Speisen vom Familientisch beiseitestellte, um sie den Bedürftigen zu geben.
Mit 18 Jahren hörte sie Franziskus von Assisi in der Kathedrale San Giorgio predigen – ein Ereignis, das ihr Leben grundlegend veränderte. Beeindruckt von seinem Lebensideal der radikalen Armut und des Lebens gemäß dem Evangelium entschied sie sich gegen eine standesgemäße Heirat.
In der Nacht zum Palmsonntag 1212 floh sie heimlich aus dem Elternhaus zur Portiuncula-Kapelle. Dort empfing sie von Franziskus das Ordensgewand, ließ sich die Haare abschneiden und legte die Gelübde der evangelischen Räte ab: Armut, Keuschheit und Gehorsam.
Gründung der Klarissen in San Damiano
Um sie vor gewaltsamen Heimholungsversuchen ihrer Familie zu schützen, brachte Franziskus Klara zunächst vorübergehend in Benediktinerinnenklöstern unter. Schließlich siedelte sie nach San Damiano über, einer kleinen Kirche außerhalb von Assisi, die Franziskus eigenhändig restauriert hatte. Hier gründete Klara im Jahr 1212 die erste franziskanische Frauengemeinschaft.
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Bald schlossen sich weitere Frauen an. Die Gemeinschaft wurde zunächst als „Damianitinnen” oder „Arme Frauen von San Damiano” bezeichnet. Der Name „Klarissen” entstand erst nach Klaras Tod im Jahr 1253.
Kampf um die Ordensregel
Klara kämpfte jahrzehntelang für die päpstliche Anerkennung ihrer radikalen Armutsvision. Zunächst erhielt sie im Jahr 1216 von Papst Innozenz III. das sogenannte „Armutsprivileg“, das ihr das Recht zusicherte, in völliger Besitzlosigkeit zu leben. Später versuchten verschiedene Päpste, der Gemeinschaft eine an der Benediktinerregel orientierte Regel aufzuzwingen, die materiellen Besitz vorsah.
Als erste Frau der Kirchengeschichte verfasste Klara ab 1247 eine eigenständige Ordensregel. Sie orientierte sich strikt an den franziskanischen Idealen und hielt am Privileg der vollkommenen Armut fest. Nach langem Kampf bestätigte Papst Innozenz IV. diese Regel schließlich am 9. August 1253, nur zwei Tage vor Klaras Tod.
Tod und Vermächtnis
Klara war seit 1224 aufgrund strenger Askese fast ständig krank, leitete den Orden jedoch von ihrem Krankenlager aus. Sie starb am 11. August 1253 im Alter von 59 Jahren in San Damiano. Bereits im Jahr 1255 sprach Papst Alexander IV. sie heilig.
Ihr Orden breitete sich rasch über Europa aus. Aus Sicherheitsgründen verließen die Klarissen San Damiano im Jahr 1260 und siedelten in die neu erbaute Kirche Santa Chiara innerhalb der Stadtmauern um. Dort ruht Klaras unversehrter Leichnam bis heute in der Krypta.


