Redaktion - Mittwoch, 13. August 2025, 9:00 Uhr.
Der US-amerikanische Bischof Joseph Strickland hat erklärt, er habe nach seiner Amtsenthebung durch Papst Franziskus im November 2023 von anderen Bischöfen „kaum brüderliche Unterstützung erhalten“. Die Hintergründe für die Amtsenthebung sind nie offiziell erläutert worden. Strickland galt als einer der schärfsten konservativen Kritiker des Kurses von Papst Franziskus.
Strickland sagte am am Montag gegenüber The Catholic Herald, die „Botschaft an andere Bischöfe“ sei durch seine Absetzung „klar“ gewesen: „Wenn ihr offen über die Wahrheit unseres Glaubens sprecht, trotz allem, was aus dem Vatikan kommt – sei es die Segnung homosexueller Verbindungen, die Diskussion über die Frauenordination oder andere derartige Kontroversen –, riskiert ihr eure Entlassung.“
„Die Wahrheit ist nicht verhandelbar“, betonte Strickland demgegenüber. Sie sei „nichts, was wir nach Belieben ändern können. Sie ist uns von Gott offenbart worden. Weil ich mich geweigert habe, mich den falschen Botschaften des Vatikans anzuschließen, wurde ich entlassen.“
Über Papst Leo XIV., der im Mai auf den im April verstorbenen Papst Franziskus folgte, sagte der ehemalige Bischof von Tyler im US-Bundesstaat Texas: „Mein Umgang mit diesem Pontifikat wird derselbe sein wie unter Papst Franziskus, nämlich respektvoll gegenüber dem Papstamt, aber unerschrocken darin, Irrtümer anzuprangern und das Glaubensgut zu verteidigen. Die Liturgie ist kein Museumsstück – sie ist der lebendige Gottesdienst der Kirche, und kein Papst hat die Autorität, diesen Schatz zu schmälern, der seit Jahrhunderten unzählige Seelen geheiligt hat.“
Strickland hatte selbst einige Male die Messe in der überlieferten Form gefeiert, wie es bis nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in aller Welt üblich war. Papst Benedikt XVI. hatte bestätigt, dass jeder Priester die Messe in dieser Form feiern dürfe. Papst Franziskus schränkte die Feier der alten Messe, die auf Papst Gregor den Großen und noch weiter in die Vergangenheit zurückgeht, massiv ein.
„Wenn die Ausrichtung der Kirchenleitung Unsicherheit hervorruft, muss die erste Reaktion darin bestehen, noch intensiver zu beten, dem Katechismus treu zu bleiben und uneingeschränkt am sakramentalen Leben teilzunehmen – insbesondere an der Heiligen Eucharistie und der Beichte“, stellte Strickland klar. „Bleiben wir der Heiligen Schrift, dem Rosenkranz und den Andachten treu, welche die Heiligen seit Jahrhunderten nähren.“
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„Ich wurde 1958 geboren, und kurz darauf, in den 1960er Jahren, kamen das Zweite Vatikanische Konzil und die Änderungen an der Messe, die meiner Meinung nach ihren sakralen Charakter und die Konzentration auf Christus geschwächt haben“, erklärte er. „Glücklicherweise bleibt die Messe gültig, und Brot und Wein werden wirklich zum Leib und Blut, zur Seele und Gottheit Christi. Aber es gibt unzählige Beispiele für einen Verlust an Ehrfurcht, der auf diese Änderungen folgte.“
„Ich glaube, wir müssen Christus und sein Kommen zu uns in seiner realen Gegenwart, die beim Letzten Abendmahl am Gründonnerstag eingesetzt wurde, wieder stärker betonen“, forderte der Bischof. Die überlieferte Liturgie sei „immer noch das, was uns trägt. Das eucharistische Antlitz Christi ist die Stärke der katholischen Kirche, und das Zweite Vatikanische Konzil hat dies bekräftigt“.
„Es gibt viele Kontroversen über das Zweite Vatikanische Konzil“, so Strickland, der betonte, dass es sich um „ein Konzil der katholischen Kirche“ handelte. In der Folge dieses Konzils „wurden Unklarheiten in einer Weise genutzt, welche die Konzilsväter nie beabsichtigt hatten. Wenn man Sacrosanctum Concilium, die Konstitution über die heilige Liturgie, liest, sieht es ganz anders aus als das, was wir heute als Novus Ordo kennen. […] Was wir am Ende hatten, war meiner Meinung nach eine Verzerrung dessen, was das Zweite Vatikanische Konzil tatsächlich gesagt hat“.
Strickland ging auch auf Erzbischof Marcel Lefebvre ein, der sich als Missionar in Afrika und Generaloberer der Spiritaner verdient gemacht hatte, bevor er nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Priesterbruderschaft St. Pius X. gründete, um an der überlieferten Liturgie und der traditionellen Lehre der Kirche festzuhalten. Im Jahr 1988 konsekrierte er ohne päpstliche Erlaubnis vier Weihbischöfe, um die Spendung der Sakramente in der alten Form sicherzustellen.
Der ehemalige Bischof von Tyler sagte dazu: „Ich würde sagen, dass Erzbischof Lefebvre als treuer Katholik in Erinnerung bleiben wird, der für Prinzipien eintrat, die verloren zu gehen drohten, in Frage gestellt oder verworfen wurden, wobei das zentrale Prinzip die lateinische Messe war.“
„Ich glaube, dass Erzbischof Lefebvre als jemand, der der Kirche einen sehr wichtigen Dienst erwiesen hat, in die Kirchengeschichte eingehen wird“, fügte er hinzu. „Es war für ihn persönlich eine schmerzhafte Entscheidung, aber er beschloss, dass er an der Messe aller Zeiten, der lateinischen Messe, festhalten und sie nicht aufgeben musste, egal wer ihm etwas anderes sagte.“





