Vatikanstadt - Sonntag, 19. Oktober 2025, 12:30 Uhr.
Papst Leo XIV. hat am Sonntagvormittag vier Männer und drei Frauen heiliggesprochen. Dabei betonte er: „Ohne den Glauben an Gott können wir nicht auf Erlösung hoffen.“
Bei den heiliggesprochenen Personen handelt es sich um die Märtyrer Ignazio Choukrallah Maloyan, einen armenischen Bischof, und Peter To Rot, einen Katecheten aus dem damaligen Deutsch-Neuguinea. Außerdem sprach der Pontifex die Missionarin Maria Troncatti aus Italien heilig, die Ordensgründerinnen Schwester Vincenza Maria Poloni aus Italien und Schwester Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez aus Venezuela. Schließlich kanonisierte Leo auch zwei „Wohltäter der Menschheit“, wie er sie nannte: Bartologo Longo aus Italien, ein einstiger Satanist und späterer Begründer der Wallfahrtsstätte der Basilika der heiligen Jungfrau vom Rosenkranz in Pompei, sowie José Gregorio Hernández Cisneros, ein Arzt aus Venezuela.
Diese neuen Heiligen hätten „mit Gottes Gnade das Licht des Glaubens am Brennen gehalten“, sagte der Papst. Sie seien „selbst zu Leuchten geworden“ und hätten so „das Licht Christi weiterverbreiten können“.
„Die Beziehung zu Gott ist von höchster Bedeutung, weil er am Anfang der Zeiten alles aus dem Nichts erschaffen hat und er alles vor dem Nichts rettet, was in der Zeit sein Ende findet“, erklärte Papst Leo in seiner Predigt. „Eine Welt ohne Glauben wäre voll von vaterlosen Kindern, d. h. voll von Geschöpfen ohne Erlösung.“
Der Glaube äußere sich im Gebet, fuhr er fort, „und echtes Gebet lebt vom Glauben“: „So wie wir nicht müde werden zu atmen, sollen wir auch nicht müde werden zu beten! So wie das Atmen den Körper am Leben erhält, so hält das Gebet die Seele am Leben.“
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Im Verlauf der Predigt warnte Leo vor „zwei Versuchungen“, die den Glauben „auf die Probe“ stellten. „Die erste speist sich aus dem Skandal des Bösen und verleitet uns zu der Annahme, dass Gott nicht auf die Klagen der Bedrängten hört und kein Mitleid mit unschuldigem Leid hat“, sagte er. „Die zweite Versuchung besteht in dem Anspruch, dass Gott so zu handeln habe, wie wir es wollen: An die Stelle des Gebets tritt dann eine gebieterische Haltung Gott gegenüber, die ihn darüber belehren möchte, wie man gerecht und effektiv ist.“
„Das Kreuz Christi offenbart die Gerechtigkeit Gottes“, sagte Leo. „Und Gottes Gerechtigkeit ist Vergebung: Er sieht das Böse und erlöst es, indem er es auf sich nimmt. Wenn Schmerz und Gewalt, Hass und Krieg uns ans Kreuz bringen, dann ist Christus bereits dort, am Kreuz für uns und mit uns. Es gibt kein Weinen, das Gott nicht tröstet; es gibt keine Träne, die seinem Herzen fern ist. Der Herr hört uns, er nimmt uns so an, wie wir sind, um uns nach seiner Art zu verwandeln.“
„Wer hingegen Gottes Barmherzigkeit ablehnt, der bleibt unfähig zur Barmherzigkeit seinem Nächsten gegenüber“, mahnte der Pontifex. „Wer den Frieden nicht als Geschenk annimmt, wird den Frieden nicht weitergeben können.“
Mit Blick auf die neuen Heiligen wünschte Papst Leo am Ende seiner Predigt: „Mögen sie uns mit ihrer Fürsprache in unseren Prüfungen beistehen und möge ihr Beispiel uns in unserer gemeinsamen Berufung zur Heiligkeit inspirieren. Da wir Pilger auf dem Weg zu diesem Ziel sind, lasst uns unermüdlich beten und fest stehen in dem, was wir gelernt haben und sicher glauben. So trägt der Glaube auf Erden die Hoffnung auf den Himmel.“





