Entscheidend ist „das persönliche Zeugnis eines jeden Priesters“: Regens von Regensburg

Regens Daniel Stark mit Bischof Rudolf Voderholzer
Marvin Schwedler, Priesterseminar St. Wolfgang (via Bistum Regensburg)

Der Regens des Regensburger Priesterseminars, Daniel Stark, hat erklärt, „das persönliche Zeugnis eines jeden Priesters“ sei entscheidend dafür, junge Männer für das Priestertum zu begeistern.

Zentral sei also, dass „die Priester eine innere Freude ausstrahlen und diesen Dienst mit Leib und Seele tun“. So könne „der junge Mensch“ merken: „Der ist wirklich erfüllt in diesem Amt.“

„Wichtig ist, trotz aller Herausforderungen, die so ein priesterlicher Dienst mit sich führt, die Schönheit des Priestertums herauszustellen“, betonte Stark in einem auf der Internetseite der Diözese Regensburg veröffentlichten Interview. „Natürlich gehört auch ein gewisses Klima dazu, in dem geistliche Berufungen gesät werden, vor allem durch das Gebet – auch für den Mut, dem Ruf zu folgen.“

Bei ihm selbst, so Stark, seien „das Prägende letztlich auch die Priestergestalten“ gewesen, „die ich in meiner Heimatstadt erlebt habe. Ich hatte einen Kaplan, der mich sehr beeindruckt hat und durch den ich Ministrant geworden bin. Dann hatte ich zwei sehr unterschiedliche Heimatpfarrer, aber man hat bei beiden gemerkt, dass sie ihr priesterliches Dasein voll und ganz mit Freude gelebt haben.“

„Außerdem gab es in meiner Heimatstadt einen alten Ruhestandsgeistlichen, bei dem man gesehen hat: Da ist mehr dahinter“, sagte er. „Und auch die Begegnung mit den Patres in Fockenfeld gehört dazu.“

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Angesprochen auf eine gute Priesterausbildung in der heutigen Zeit unterstrich der Regens die „Mehrdimensionalität“: „Einmal die geistliche Ausbildung, damit die Frömmigkeit nicht nur eine Hülle oder Enthusiasmus, sondern wirklich geerdet ist und in Krisen tragfähig sein kann. Auch Persönlichkeitsbildung und Teamfähigkeit sind nötig. Außerdem ist die intellektuelle Bildung sehr wichtig: Dass ich sprachfähig bin, den Glauben zu erklären – auch gegenüber Leuten, die kirchlich sehr weit weg sind.“

Im Bistum Regensburg sei die Priesterausbildung „auf zwei Säulen“ aufgebaut. „Zum einen gibt es die Ausbildung hier im Haus: Studium, Sprecherziehung und Stimmbildung sowie geistliche Grundlegung durch den Herrn Spiritual.“ Dazu gehörten auch andere theoretische Elemente, etwa in den Semesterferien.

„Zum anderen gehört auch die Praxis in der Pfarrei zur Ausbildung“, sagte Stark. „Vier Wochen begleitet man einen Pfarrer in seiner Arbeit. In den unteren Kursen ist es eher ein Schauen, in den oberen Kursen übernimmt man schon manche Aufgaben, die Krankenkommunionen zum Beispiel. Im vierten Kurs lernt man die kategoriale Seelsorge näher kennen, zum Beispiel bei der Caritas, bei der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), im Krankenhaus oder im Hospiz.“

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Der Regens sagte, die Hausgemeinschaft im Priesterseminar umfasse „in diesem Studienjahr 38 Leute: 19 Regensburger Seminaristen, 4 Passauer, zwei Gaststudenten und 13 Angehörige von Ordensgemeinschaften“. Die Zahl der Priesterweihen für das Bistum Regensburg ist jedoch gering. In diesem Jahr waren es zwei Neupriester, davor drei, aber 2023 gar keiner. Zum letzten Mal zweistellig war die Zahl der Priesterweihen im Jahr 2013, als zwölf Männer dieses Sakrament empfingen. Seit jenem Jahr hat es in keinem einzigen deutschen Bistum mehr eine so hohe Zahl von Priesterweihen gegeben.