Neue Doku „Tatort Kita“ kritisiert Sexualpädagogik in deutschen Kindertagesstätten

Missbrauch (Symbolbild)
Claudia Soraya / Unsplash

Mit der neuen Dokumentation „Tatort Kita: Der woke Angriff auf unsere Kinder“ wirft das Aktionsbündnis „Demo Für Alle“ einen kritischen Blick auf sexualpädagogische Konzepte in deutschen Kindertagesstätten – und warnt vor deren Folgen für die kindliche Entwicklung.

„In den Kindertagesstätten selbst geschieht die Sexualisierung von Kindern durch sexualpädagogische Konzepte, in denen die Kinder zu ‚Doktorspielen‘ oder ‚Körpererkundungen‘ ermuntert werden und wofür teilweise sogar eigene Räume bereitgestellt werden. Diese Pädagogik verletzt Schamgrenzen und verwirrt Kinder in ihrer Identität“, erklärte „Demo Für Alle“-Sprecherin Hedwig von Beverfoerde in einer Pressemitteilung.

Statistiken aus Nordrhein-Westfalen zeigen einen deutlichen Anstieg gemeldeter sexueller Übergriffe in Kitas: Während im Jahr 2022 128 Fälle registriert wurden, stieg diese Zahl 2023 auf 260 – mehr als eine Verdopplung. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 159 Fälle gemeldet.

Auch in katholischen Kindertagesstätten kam es zu sexuellen Übergriffen, die bundesweit für Aufsehen sorgten. Der bekannteste Fall ereignete sich 2015 in der Kita „Maria Königin“ der katholischen Kirche in Mainz-Weisenau.

Dort kam es über einen längeren Zeitraum hinweg zu schweren sexuellen Übergriffen, Gewaltandrohungen und Erpressungen unter den drei- bis sechsjährigen Kindern. Nach Angaben des Bistums Mainz waren nahezu alle der 55 Kinder der Einrichtung betroffen.

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Seit August 2024 sind Kindertagesstätten in Deutschland gesetzlich verpflichtet, ein Gewaltschutzkonzept vorzulegen. Viele Einrichtungen integrieren zusätzlich sexualpädagogische Konzepte, die auf der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ basieren. Diese wiederum geht auf die Lehren des Sozialpädagogen Helmut Kentler zurück.

Helmut Kentler (1928–2008) war Psychologe, Sexualwissenschaftler und Professor für Sozialpädagogik. Er gilt als Vertreter einer „emanzipatorischen“ Sexualaufklärung, verband seine Theorien jedoch mit hochproblematischen Positionen.

Ende der 1960er Jahre führte Kentler ein von ihm so bezeichnetes „Experiment“ durch: Er vermittelte mehrere verwahrloste 13- bis 15-jährige Jungen bewusst an ihm bekannte Pädophile, die bereits wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft waren – in dem Wissen, dass die Erwachsenen sexuelle Handlungen mit den Minderjährigen ausüben würden. Diese Praktiken setzten sich über Jahrzehnte fort.

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Die heutige „Sexualpädagogik der Vielfalt“, entwickelt von Kentlers Schüler Uwe Sielert, wird laut „Demo Für Alle“ von Organisationen wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und pro familia verbreitet.

Die Dokumentation wird von namhaften Gesprächspartnern begleitet: dem Mediziner und Psychologen Prof. Dr. Christian Schubert, den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Anja und Roman Göbecke, der Vertreterin der französischen Kinderschutzorganisation „Mamans Louves“, Christelle Comet, sowie dem Sozialwissenschaftler Thibault Kerlirzin. Der Regisseur betonte, fast ein Jahr Recherche sei in die Produktion eingeflossen.