Redaktion - Montag, 1. Dezember 2025, 18:40 Uhr.
Papst Leo XIV. hat sich am frühen Abend mit jungen Menschen getroffen und sie ermutigt, „im Licht des Evangeliums“ zu leben, denn „dann werdet ihr in den Augen des Herrn selig sein“.
„Die Geschichte des Libanon ist von ruhmreichen Seiten durchwirkt, aber auch von tiefen Wunden gezeichnet, die nur langsam verheilen“, sagte der Pontifex. „Diese Verwundungen haben Ursachen, die über die nationalen Grenzen hinausgehen und mit sehr komplexen sozialen und politischen Dynamiken verflochten sind.“
„Liebe junge Menschen, vielleicht bedauert ihr, dass ihr eine Welt geerbt habt, die von Kriegen zerrissen und von sozialen Ungerechtigkeiten entstellt ist“, fuhr er fort. „Und doch wohnt in euch eine Hoffnung, ein Geschenk, das uns Erwachsenen mittlerweile zu entgleiten scheint. Ihr habt Zeit! Ihr habt mehr Zeit, um zu träumen, zu organisieren und Gutes zu tun.“
„Ihr seid die Gegenwart, und in euren Händen wird schon die Zukunft gestaltet!“, rief Papst Leo aus. „Und ihr habt die Begeisterung, um den Lauf der Geschichte zu verändern! Der wahre Widerstand gegen das Böse ist nicht das Böse, sondern die Liebe, die fähig ist, die eigenen Wunden zu heilen, während man die Wunden anderer versorgt.“
So ermutige Leo seine Zuhörer: „Liebe junge Menschen, lebt im Licht des Evangeliums, dann werdet ihr in den Augen des Herrn selig sein!“
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„Ihr habt mich gefragt, wo ihr Halt finden könnt, um im Einsatz für den Frieden durchhalten zu können“, sagte der Pontifex. „Meine Lieben, diesen Halt kann keine Idee, kein Vertrag und kein moralisches Prinzip bieten. Das wahre Prinzip für neues Leben ist die Hoffnung, die von oben kommt: Es ist Christus! Er ist für das Heil aller gestorben und auferstanden. Er, der Lebendige, er ist das Fundament unseres Vertrauens. Er ist der Zeuge der Barmherzigkeit, die die Welt von allem Bösen erlöst.“
Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Papst Leo auf das Thema Liebe ein. „Es stimmt, wir leben in Zeiten, in denen persönliche Beziehungen zerbrechlich erscheinen und sich abnutzen, als ob sie Gegenstände wären“, räumte er ein. „Selbst bei den Jüngsten steht manchmal das Vertrauen in den Nächsten im Gegensatz zum individuellen Interesse, und man zieht den eigenen Vorteil der Hingabe an den anderen vor.“
„Diese Verhaltensweisen lassen auch so schöne Worte wie Freundschaft und Liebe oberflächlich werden, die oft mit einem Gefühl egoistischer Befriedigung verwechselt werden“, sagte er. „Wenn unser Ich im Mittelpunkt einer Freundschaft oder Liebesbeziehung steht, kann diese Beziehung nicht fruchtbar sein. Ebenso liebt man nicht wirklich, wenn man nur für eine bestimmte Zeit liebt, solange ein Gefühl andauert: Eine Liebe mit Verfallsdatum ist eine erlöschende Liebe.“
Auf der anderen Seite sei „eine Freundschaft echt, wenn sie ‚du‘ sagt, bevor sie ‚ich‘ sagt. Dieser respektvolle und einladende Blick auf den anderen ermöglicht es uns, ein größeres ‚Wir‘ aufzubauen, das offen ist für die gesamte Gesellschaft, für die gesamte Menschheit. Und Liebe ist nur dann authentisch und kann nur dann immer währen, wenn sie die ewige Herrlichkeit Gottes widerspiegelt, der Liebe ist. Solide und fruchtbare Beziehungen werden gemeinsam auf gegenseitigem Vertrauen aufgebaut, auf diesem ‚für immer‘, das jede Berufung zum Familienleben wie auch zum gottgeweihten Leben durchwirkt.“
„Liebe junge Menschen, möge auch in euren Augen das göttliche Licht aufstrahlen und der Weihrauch des Gebets erblühen“, wünschte der Papst, der den jungen Menschen auch das Vorbild verschiedener Heiliger vor Augen stellte. „In einer Welt voller Ablenkungen und Eitelkeiten solltet ihr euch jeden Tag die Zeit nehmen, die Augen zu schließen und nur auf Gott zu schauen. Auch wenn er manchmal still oder abwesend zu sein scheint, offenbart er sich denen, die ihn in der Stille suchen. Während ihr euch bemüht, Gutes zu tun, bitte ich euch, auch kontemplativ zu sein wie der heilige Charbel: indem ihr betet, die Heilige Schrift lest, an der Heiligen Messe teilnehmt, in der Anbetung innehaltet.“
EWTN überträgt die öffentlichen Programmpunkte der Reise von Papst Leo XIV. in die Türkei und in den Libanon live im Fernsehen und im Internet.




