Weihbischof Diez erklärt, warum die Kirche „für universelle Religionsfreiheit“ eintritt

Karlheinz Diez
screenshot / YouTube / Kath. Kirche Amöneburger Land

Der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez hat erklärt, warum die Kirche sich „weltweit für universelle Religionsfreiheit“ engagiert. „Christinnen und Christen stehen in der Verantwortung, die Menschenwürde aller zu verteidigen, unabhängig von Herkunft oder Religion“, so der Vertreter der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

„Deshalb tritt die Kirche auch niemals nur für ihre eigenen Rechte ein“, betonte Diez am Donnerstag bei einem Treffen zwischen Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und Mitgliedern des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland (KRM). Es handelt sich um eine jährlich stattfindende Veranstaltung.

Diez verwies auf die Konzilserklärung Nostra aetate, die vor genau 60 Jahren verabschiedet wurde und sich dem interreligiösen Dialog widmet. Dieser Dialog sei eine Verpflichtung, zeigte sich der Weihbischof überzeugt.

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„Wir leben in einer Welt, in der autoritäre Tendenzen vielerorts wieder im Aufwind sind“, erläuterte er. „Wo das Recht des Stärkeren propagiert wird, geraten die Menschenrechte schnell unter die Räder. Während die Bereitschaft zu echter Solidarität abnimmt, wird der Drang zu Nationalismus und Abschottung stärker. Wie soll es da möglich sein, die Logik der Konfrontation zu überwinden?“

„Es war Papst Franziskus, der uns immer wieder anschaulich gezeigt hat, was es bedeutet, im Anderen nicht einen Gegner, sondern den Nächsten zu sehen“, so Diez. „Sein Weg war der Weg der Geschwisterlichkeit, dem wir uns in unseren interreligiösen Begegnungen weiterhin verpflichtet wissen.“

Auch 60 Jahre nach Beginn des Dialogs werden Christen in aller Welt nicht nur durch atheistische Regierungen verfolgt, sondern beispielsweise auch in vielen Ländern durch Islamisten, durch radikale Juden in Israel und Hindu-Nationalisten in Indien. Nichtsdestotrotz beteiligen sich Päpste, Bischöfe und andere Kirchenvertreter an vielfältigen symbolischen Gesten. Papst Leo XIV. absolvierte mehrere solcher Programmpunkte im Rahmen seiner Reise in die Türkei und in den Libanon vor wenigen Tagen.