Hong Kong - Dienstag, 16. Dezember 2025, 15:30 Uhr.
Die katholischen Bischöfe von Asien haben am Freitag ihr Treffen in Hongkong mit dem Aufruf beendet, Künstliche Intelligenz (KI) als „neue pastorale Herausforderung“ anzunehmen, „die Weisheit, Wachsamkeit und Hoffnung erfordert“.
Das Treffen fand vom 10. bis zum 12. Dezember in Anwesenheit von mehr als 30 Bischöfen, Priestern, Seelsorgern und Kommunikationsexperten statt. Die Veranstaltung wurde vom Büro für soziale Kommunikation der Föderation der Bischofskonferenzen in Asien organisiert.
Laut Radio Veritas Asia endete das Treffen mit einer Erklärung, in der die katholische Kirche in Asien „ihre unveränderliche Mission“ bekräftigt, „Christus zu verkünden, die Menschenwürde zu verteidigen und echte Gemeinschaft zu fördern“.
„Künstliche Intelligenz, Ausdruck menschlicher Kreativität, birgt sowohl Chancen als auch Gefahren. Die Kirche lehnt KI nicht ab und fürchtet sie auch nicht, sondern möchte sie mit Umsicht und einer in menschlichen Beziehungen verwurzelten inkarnatorischen Sichtweise angehen“, heißt es in dem Dokument.
In diesem Sinne weist es darauf hin, dass dieses Instrument, wenn es richtig eingesetzt wird, der Evangelisierung dienen und die digitale Mission stärken kann, in der junge Menschen „wichtige Mitwirkende“ sind.
Die Teilnehmer an dem Treffen waren sich jedoch auch der Bedenken und Risiken bewusst, die künstliche Intelligenz mit sich bringt, etwa die Illusion von Intimität, Deepfakes, die Schwächung menschlicher Beziehungen und des Gebets, die Verzerrung der katholischen Lehre, „die Erosion der Wahrheit im digitalen Umfeld“ und weitere Probleme.
„Papst Leo XIV. betonte in seiner Rede auf dem AI for Good Summit 2025, dass KI weder moralisches Urteilsvermögen noch echte Beziehungen nachbilden kann, aber Ungleichheiten vertiefen. In Asien umfassen diese Risiken diskriminierende Algorithmen und die Schwächung des authentischen interreligiösen Dialogs“, heißt es in der Erklärung.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
In diesem Sinne erinnert das Dokument daran, dass der Mensch mit „spiritueller, moralischer und relationaler Tiefe“ ausgestattet ist und daher nicht auf Algorithmen reduziert werden kann. „Die Kirche bekräftigt die göttliche Würde jedes Menschen, dessen Wert weder durch Daten noch durch Berechnungen erfasst werden kann. Die Kommunikation Gottes ist inkarnatorisch, verwurzelt in Präsenz, Begegnung und Gemeinschaft.“
Deshalb ermutigt die Erklärung die Kirche in Asien, „katholische KI-Instrumente zu entwickeln, die auf der Heiligen Schrift, der Lehre der Kirche und den kulturellen Kontexten Asiens basieren“. Außerdem sei „KI-Kompetenz in die pastorale, ethische und relationale Ausbildung in Seminaren, Diözesen, Schulen und Familien zu integrieren“.
Die Bischöfe rufen auch dazu auf, Familien beim „generationsübergreifenden Lernen durch die Kombination von digitaler Kompetenz und gelebter Weisheit“ zu unterstützen, die Beteiligung junger Menschen zu fördern und „die digitale Evangelisierung unter menschlicher Aufsicht und pastoraler Verantwortung“ voranzutreiben.
Außerdem wird zur „Beteiligung an der öffentlichen Politik“ aufgerufen. Die einzelnen Bischofskonferenzen innerhalb der Föderation sind eingeladen, „KI zu untersuchen und kontextbezogene Leitlinien zu erarbeiten“.
Die Erklärung schließt mit der Zusicherung, KI könne „durch verantwortungsvolle Innovation und Zusammenarbeit in der gesamten Region zu einem Mittel werden, das die Mission der Kirche stärkt und das ganzheitliche menschliche und spirituelle Wachstum fördert“.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.





