Rom - Samstag, 14. Oktober 2017, 8:55 Uhr.
Das berühmteste Werk des italienischen Künstlers Leonardo Da Vinci ist die "Mona Lisa", aber nur wenige wissen, dass er gleichzeitig ein Bild Jesu gemalt hat, das den Titel "Salvator Mundi" – Erlöser der Welt – trägt.
Dieses Gemälde wurde vor kurzem als die "größte künstlerische Wiederentdeckung des XXI. Jahrhunderts" vorgestellt.
Das Bild ist 60 Zentimeter hoch und zeigt Jesus Christus in einem blauen Gewand. In der linken Hand hält der Heiland eine gläserne Kugel, die den Kosmos symbolisiert und mit der anderen zeichnet er eine Geste des Segens.
"Salvator Mundi" von Leonardo Da Vinci
Man glaubte, dass das Gemälde "Salvator Mundi" verlorengegangen war, bis es 2005 wiederentdeckt wurde.
Es ist eines von 20 Gemälden Da Vincis, die aktuell erhalten sind und das einzige, das sich im Besitz eines privaten Sammlers befindet. Am 15. November jedoch wird es in New York (Vereinigte Staaten) zur Versteigerung angeboten werden.
In einer Pressemitteilung teilte das Auktionshaus Christie's mit, dass der geschätzte Wert des Werkes, das Anfang des XVI. Jahrhunderts geschaffen wurde, 100 Millionen Dollar betrage.
Loic Gouzer, Präsident der Abteilung für zeitgenössische Kunst und Nachkriegskunst bei Christie's, erklärte, dass " der 'Salvator Mundi' im gleichen Zeitabschnitt gemalt worden war wie die 'Mona Lisa'. Beide Gemälde weisen klare Ähnlichkeit in der Komposition auf."
"Leonardo besaß eine unvergleichliche schöpferische Kraft und war ein Meister des Geheimnisvollen. Wenn man vor seinen Gemälden steht, ist es dem Verstand unmöglich, das Geheimnis, das sie ausstrahlen, ganz zu entschlüsseln oder zu begreifen. Die 'Mona Lisa'und der 'Salvator Mundi' sind perfekte Beispiele dafür".
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"Niemand wird je fähig sein, das Wunderbare der Bilder Leonardos völlig zu erfassen, so wie niemand je fähig sein wird, die Anfänge des Universums ganz zu erkennen", kommentierte er weiter.
Christie's teilte mit, dass sich das Gemälde des Heilands im 17. Jahrhundert in der Privatsammlung König Karls I. befunden und dann später seinem Sohn Karl II. gehört hatte. Im Jahr 1763 versteigerte es Charles Herbert Sheffield, ein Sohn des Herzogs von Buckingham, nachdem dieser es vom Palast des englischen Königs erworben hatte.
Danach verliert sich die Spur der Darstellung des Erlösers der Welt, bis es Sir Charles Robinson im Jahre 1900 kaufte. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste man jedoch nicht, wer der Urheber dieses Werkes sei, noch dass es dem königlichen Hof gehört hatte. 1958 wurde der 'Salvator Mundi' für 45 Sterlinen (ungefähr 60 Dollar) verkauft und der Verbleib des Bildes des Heilands blieb bis 2005 unbekannt. In diesem Jahr versteigerte man es als eine Kopie des Werkes.
Robert Simon, Doktor in Kunstgeschichte der Columbia University, führte eine Studie durch, um zu überprüfen, ob Da Vinci der Autor des Gemäldes sei. 2011 wurde es in der Ausstellung "Leonardo da Vinci: Painter at the Court of Milan" in der National Gallery in London enthüllt.
Alan Wintermute, Spezialist für Gemälde des Auktionshauses Christie's, erklärte, dass "der 'Salvator Mundi' der Heilige Gral der Gemälde alter Meister sei. Man wusste, dass es existiert und hat lange danach gesucht. Aber bis jetzt schien es nur ein Traum zu sein, der unmöglich in Erfüllung gehen könne."
"Ich kann nur schwer ausdrücken, wie bewegend das für jene von uns ist, die direkt an seinem Verkauf beteiligt sind. Das Wort "Meisterwerk" erlaubt es gerade einmal, die erhabene Seltenheit, Bedeutsamkeit und Schönheit dieser Malerei Leonardos angehend auszudrücken", sagte er.
Christie's hat das Bildnis Jesu Christi als "die größte künstlerische Wiederentdeckung des XXI. Jahrhunderts" beschrieben und bevor es am 15. November im Rockefeller Center zur Versteigerung kommt, wird es noch in Hong Kong, San Francisco, London und New York ausgestellt.
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