Vatikanstadt - Mittwoch, 2. Dezember 2015, 10:10 Uhr.
Bei der Pressekonferenz im Flugzeug, das ihn nach seiner ersten historischen Afrikareise wieder zurück nach Rom brachte, erinnerte Papst Franziskus daran, dass der emeritierte Papst Benedikt XVI. der Erste gewesen war, der die Korruption in der Kirche angeprangert hatte, als er noch Kardinal Joseph Ratzinger war.
Franziskus rief in Erinnerung, “dass am Karfreitag des Jahres 2005, dass, 13 Tage vor dem Tod des heiligen Johannes Paul II., der damalige Kardinal Ratzinger, der dem Kreuzweg vorstand, vom Schmutz in der Kirche gesprochen hatte. Er hat ihn als Erster verurteilt. Dann stirbt der heilige Johannes Paul. Und er (Ratzinger) wird Papst (…) Von diesem Moment an hat man im Vatikan von Korruption gesprochen.”
In der Tat rief Kardinal Ratzinger im Jahr 2005 in der Meditation zur neunten Kreuzwegstation aus: “Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm ganz zugehören sollten!”
Lesen Sie hier die Betrachtungen von Kardinal Ratzinger:
http://www.vatican.va/news_services/liturgy/2005/documents/ns_lit_doc_20050325_via-crucis_ge.html
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In Bezug auf die Ernennung des Priesters Lucio Antonio Vallejo Balda und der PR-Frau Francesca Chaouqui zur bereits aufgelöste COSEA - einer Kommission, die gegründet worden war, um bei der wirtschaftlichen Neuorganisierung des Vatikans zu helfen - gab Papst Franziskus zu, dass “da ein Fehler gemacht wurde.”
Diese beiden sind, zusammen mit den Journalisten Gianluigi Nuzzi, Emiliano Fittipaldi und dem ehemaligen Mitarbeiter der COSEA, Nicola Maio, die fünf Beschuldigten im neuen Vatileaks-Fall, bei dem es gestern eine kurze Anhörung gab, in der beschlossen wurde, dass die nächste Verhandlung am 7. Dezember stattfinden wird.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, vertrauliche Dokumente des Papstes und des Vatikans gestohlen und verbreitet zu haben.
Der Heilige Vater sagte in der fliegenden Pressekonferenz zu diesem beklagenswerten Fall: “Die Richter werden uns die Wahrheit sagen, ihre Intentionen, wie sie es getan haben. Für mich war das keine Überraschung. Mir hat das nicht den Schlaf geraubt. Denn es hat letztlich die Arbeit gezeigt, die bereits durch die Kardinalskommission K9 begonnen wurde, um die Korruption und Dinge, die nicht funktionieren, aufzudecken.”
Der Papst kommentierte weiter: “Zu diesem Urteil habe ich den Richtern die konkreten Anklagen geliefert. Was für die Verteidigung wichtig ist, ist die Formulierung der Anklagen. Ich habe die konkreten und technischen Anklagen nicht gelesen.”