Fackelzug für verfolgte Christen in Wien: Sebastian Kurz verspricht mehr Einsatz

Weihbischof Scharl bei Umzug: "Verfolgte Brüder und Schwestern nicht vergessen"

Symbolbild
Pixabay / Timothy90

Hunderte Teilnehmer haben beim Fackelzug am gestrigen Dienstagabend in Wien auf die globale Christenverfolgung aufmerksam gemacht und Europas Entscheidungsträger aufgefordert, sich für Religionsfreiheit und gegen Verfolgung einzusetzen. 

"Heute werden Christen weltweit verfolgt wie nie zuvor. Und das Tragische ist, der Westen sieht untätig zu", so Pater Karl Wallner, Direktor von Missio. "Wir setzen ein Zeichen, dass wir unsere verfolgten Brüder und Schwestern nicht vergessen", so der Wiener Weihbischof Franz Scharl laut "Kathpress" bei der Veranstaltung.

Die Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler verknüpfte die mangelnde Reaktion Europas auf die Christenverfolgung mit der Abneigung europäischer Eliten gegenüber christlichen Positionen in der Öffentlichkeit. Ein Beispiel dafür seien die Hasspostings, denen Kardinal Christoph Schönborn ausgesetzt war, als er sich kritisch zum VfGH-Erkenntnis zur Ehe zu Wort meldete, so Kugler.

Das "Dokumentationsarchiv der Intoleranz gegen Christen in Europa" habe eine Liste von 42 Gesetzen in 15 europäischen Ländern veröffentlicht, die die Ausübung von Religionsfreiheit, Gewissensfreiheit oder Elternrechten für Christen einschränken, erinnerte die katholische Abgeordnete.

In einem verlesenen Grußwort versprach Sebastian Kurz, der amtierende österreichische Außenminister und designierte Regierungschef, er werde sich auf nationaler wie europäischer Ebene für weltweite Religionsfreiheit einsetzen.

"Der Schutz von Christen muss einen stärkeren Bezug für unser außenpolitisches Handeln erhalten, bilateral und auf EU Ebene".

Die Situation von Christen und anderer religiöser Minderheiten sei vor allem in Asien und im Nahen Osten besorgniserregend, so Kurz: Systematische Menschenrechtsverletzungen –  bis hin zum Völkermord – an Christen, Jesiden sowie gegen andere religiöse und ethnische Minderheiten, hätten die Natur des Konfliktes im Nahen Osten dramatisch geändert.

Helmut Kukacka, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), zeigte sich am Rande des Fackelzuges im "Kathpress"-Interview erfreut über die Ankündigungen des Außenministers. Den Worten müssten nun freilich Taten folgen, so Kukacka in Richtung der kommenden Regierung. 

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