Vatikanstadt - Dienstag, 8. Dezember 2015, 14:05 Uhr.
Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit hat mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom durch Papst Franziskus offiziell begonnen. Am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria betonte Papst Franziskus die Wichtigkeit der Barmherzigkeit im christlichen Glauben. Als erster Pilger durchschritt Papst emeritus Benedikt XVI. nach Franziskus die Pforte.
Trotz Regens, Kälte und schweren Sicherheitsvorkehrungen versammelten sich rund 40.000 Pilger auf dem Petersplatz, um an der Eucharistiefeier des Feiertages teilzunehmen.
Barmherzigkeit vor Verurteilung
In seiner Predigt sagte der Heilige Vater, dass in diesem Jahr Katholiken aufgerufen seien, sich von Gottes Barmherzigkeit immer mehr überzeugen zu lassen. Diese kommen immer vor jeder Verurteilung.
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“Wie viel Schlechtes tun wir Gott an und seiner Gnade wenn wir davon sprechen, dass Sünden durch sein Urteil bestraft werden, bevor wir darüber reden, dass seine Barmherzigkeit uns verzeiht”, sagte Franziskus in der Messe auf dem Petersplatz.
Neben dem Altar stand auf Wunsch von Papst Franziskus die alte ukrainische Ikone "Türen der Gnade". Sie kombiniert westliche und östliche Traditionen in ihrer Symbolik und ermutigt alle Christen zur Einheit und zum Frieden um der Liebe willen.
Die Ikone wurde im 17. Jahrhundert geschrieben, und kommt aus der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in der polnischen Stadt Jaroslaw.
Maria: "unsere Schwester im Leid, aber nicht in der Sünde" – Franziskus im Angelus am heutigen Fest der Immaculata pic.twitter.com/6yR44YHX5r
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Nach der Messe auf dem Petersplatz zogen die Hirten vor die Pforte im Petersdom, wo bereits Papst emeritus Benedikt XVI. wartete. Herzlich begrüßte Franziskus seinen Amtsvorgänger, bevor er feierlich die hohen Türflügel öffnete.
Zum ersten Mal in der zweitausendjährigen Geschichte der katholischen Kirche waren zwei Päpste bei der Öffnung einer Heiligen Pforte anwesend.
Ein Bild für die Ewigkeit: Zwei Päpste vor der Heiligen Pforte bei deren Öffnung heute #jdb16 – Foto: @oss_romano pic.twitter.com/95VjzhUcWq
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Früher schlugen Päpste nach alter Tradition drei Mal mit einem silbernen Hammer gegen die Pforte, bevor sie sie öffneten. Doch der heilige Papst Johannes Paul II. entschied sich für das Jubiläumsjahr 2000, keinen Hammer zu nehmen, und Franziskus machte es genauso.
Danach durchschritt Franziskus die Pforte, und verharrte gebeugt im Gebet. Anders als seine Vorgänger kniete er jedoch nicht nieder. Als erster Pilger und zweiter Papst folgte ihm Benedikt XVI. nach.
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Als erster Pilger geht Papst emeritus Benedikt XVI nach Franziskus durch die Heilige Pforte #jdb16 pic.twitter.com/fCuDX1jwTk
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“Durch die Heilige Pforte zu schreiten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters wieder zu entdecken”, sagte Franziskus, “der alle willkommen heißt und jeden persönlich trifft”.
Beim Angelusgebet nach der Öffnung der Pforte hob Franziskus das heutige Hochfest von der unbefleckten Empfängnis hervor. “Dieses Fest zu feiern, beinhaltet zwei Dinge, sagte der Papst. “Gott und seine barmherzige Gnade in unserem Leben vollkommen anzunehmen, und dadurch wiederum Handwerker der Gnade durch einen authentisch evangelikalen Weg.”
Ein Photo-Essay in 7 Bildern vom Tag der Öffnung der Heiligen Pforte https://t.co/NRp9Fgn0Co #jdb16 pic.twitter.com/4CW72Hq4yP
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Heute Nachmittag betet Franziskus vor einer Statue der unbefleckten Jungfrau in Rom und betet in der Basilika Santa Maria Maggiore, die er auch vor und nach jeder Auslandsreise besucht.
Umstrittenes Lichter-Spektakel
Ohne Anwesenheit des Papstes wird voraussichtlich eine dreistündige Lichter-Show stattfinden, die von einer Klima-Gruppe der Weltbank und diversen nicht-christlichen Unternehmen und Stiftungen finanziert wird. Dabei wird am Hochfest der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter die Basilika des Heiligen Petrus mit Bildern aus der Natur bestrahlt.
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Es solle ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Klimaschutz und anderen Umweltanliegen gesetzt werden, argumentierten Befürworter. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass keiner der Partner katholische Anliegen vertritt und die Weltbank sich unter anderem für Abtreibungen einsetzt. Zudem sei fraglich, ob andere Heilige Stätten, etwa der Tempel in Jerusalem, sich als Leinwand für Naturbilder hergeben würden.
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