Vatikanstadt - Dienstag, 23. Januar 2018, 7:27 Uhr.
Auf dem Rückflug von Lima nach Rom hat Papst Franziskus sich zur Kritik an der Trauung geäußert, die er im Rahmen seiner Reise nach Chile im päpstlichen Flieger am 18. Januar vollzogen hat.
"Ich habe gesehen, dass die Bedingungen klar waren – und warum heute nicht das tun, was heute getan werden kann", so der Papst in Bezug auf die kirchliche Hochzeit der Flugbegleiter Carlos Ciuffardi und Paula Podest.
Während des Fluges, der ihn am Montag von Lima (Peru) nach Rom zurückbrachte, hielt Franziskus die übliche fliegende Pressekonferenz, in der er gefragt wurde: "Was würden Sie den Pfarrern, den Bischöfe sagen, wenn ein Paar am Strand heiraten will, in einem Park oder auf einem Boot?" Der Papst antwortete mit einer humorigen Gegenfrage: "Können Sie sich Kreuzfahrten mit Hochzeiten vorstellen?"
"Einer unter Ihnen hat zu mir gesagt, dass ich verrückt sei, solche Dingen zu tun. Aber es war eine einfache Sache. Der Mann war auch bei dem ersten Flug dabei. Sie war nicht dabei. Wir haben geredet..., danach wurde mir klar, dass er mich ausgefragt hatte. Wir sprachen über das Leben, über das, was ich über das Familienleben dachte. Es war wirklich eine schöne Unterhaltung", so Franziskus wörtlich.
Am nächsten Tag waren beide Flugbegleiter gemeinsam auf dem gleichen Flug, zusammen mit dem Papst. "Als wir Fotos machten, sagten sie, sie wären kurz davor gewesen, kirchlich zu heiraten, sie seien aber standesamtlich verheiratet, weil am Tag zuvor (sie kamen wohl aus einer kleinen Stadt) die Kirche durch ein Erdbeben zerstört worden war. Es fand keine Hochzeit statt. Das ist acht oder zehn Jahre her. ´Ja, morgen machen wir es, dann kam eine Tochter, dann die zweite Tochter... wir hatten diesen Wunsch immer im Herzen, aber wir haben nicht geheiratet.´"
"Ich habe sie ein wenig befragt und die Antworten waren klar: Ein ganzes Leben lang. ´Woher wissen Sie diese Dinge? Erinnern Sie sich noch so gut an den Katechismus?´ ´Nein, nein, nein. Wir haben die Ehevorbereitungskurse gemacht.´ Sie waren vorbereitet. Ich habe entschieden, dass sie bereit waren."
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Der Papst erinnerte daran, dass "die Sakramente für die Menschen da sind und ich sah, dass die Bedingungen klar waren und warum heute nicht das tun, was heute getan werden kann. Warum auf morgen verschieben, wenn dieses morgen vielleicht weitere acht Jahre später gewesen wäre. Das ist die Antwort. Denn ich kam zu dem Urteil, dass sie bereit waren und dass sie wussten, was sie taten. Einer der beiden hatte sich auch vor dem Herrn vorbereitet durch das Sakrament der Beichte. Und ich habe sie getraut. So war das."
Der Papst beendete seine Antwort an den Journalisten, indem er auf dessen Frage zurückkam: "Was ich den Pfarrern sagen würde? Ich würde ihnen sagen, dass der Papst sie ausführlich befragt hat und nachdem sie mir gesagt hatten, sie hätten den Kurs gemacht... Es war ihnen bewusst, dass sie sich in einer irregulären Situation befanden."
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) January 23, 2018