Islamabad - Montag, 8. Oktober 2018, 8:23 Uhr.
Der Oberste Gerichtshof Pakistans entscheidet am heutigen 8.Oktober, ob die katholische Mutter Asia Bibi leben wird oder sterben muss aufgrund einer Anklage aus dem Jahr 2009, in der sie beschuldigt wird, sie hätte gegen Mohammed gelästert.
Die beschuldigte Christin hat stets ihre Unschuld beteuert.
Nach Angaben der Nachrichtenangentur AP sagte Siful Malook, der Anwalt Asia Bibis, am vergangenen 6. Oktober, dass der Oberste Gerichtshof am Montag, den 8. Oktober, die Berufung anhören wird.
Der Journalist Paolo Affatato von "La Stampa" berichtet, dass es "ein Blitzprozess sein wird, gemäß den Strafverfahren in Pakistan. Es wird eine einzigen Anhörung geben, in der die Richter die Plädoyers der Verteidiger und der Staatsanwälte (vertreten durch die Generalstaatsanwaltschaft) anhören und dann entscheiden werden, ob sie die Verurteilung zur Todesstrafe bestätigen oder aufheben".
Die Entscheidung soll noch am heutigen Tag fallen und dann werden zwei oder drei Tage vergehen, bis sie öffentlich bekanntgegeben wird.
Die erste Berufung Asia Bibis wurde im Jahre 2014 vom Gerichtshof Lahores abgewiesen. Ein Jahr später, 2015, hatte der Oberste Gerichtshof die Vollstreckung ihre Hinrichtung ausgesetzt.
Der Fall Asia Bibi
Im Juni 2009 sammelte Asia in der Stadt Sheikhupura nahe der Hauptstadt Lahore Früchte. Als sie sich einem Brunnen näherte, um zu trinken, beschuldigte eine Gruppe von Muslimas sie, das Wasser zu verschmutzen, da sie Christin sei.
Bibi antwortete auf die Beleidigungen gegen ihren Glauben: "Ich glaube an meine Religion und an Jesus Christus, der am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Was hat der Prophet Mohammed getan, um die Menschheit zu retten?"
Am darauffolgenden Tag griff eine Meute die Familie Bibis an und sie wurde zu ihrer "Sicherheit" auf ein Polizeirevier gebracht. Dort jedoch wurde sie angeklagt, gegen den Islam gelästert zu haben.
Im Jahr 2010 wurde die katholische Mutter zum Tode verurteilt. Seitdem wird vor Gericht darum gekämpft, sie zu retten. Der katholische Politiker und Minister für Minderheiten, Shabahz Bhatti, sowie der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, hatten sich für ihre Freilassung eingesetzt – aber beide wurden mittlerweile selbst ermordet.
Seit ihrer Inhaftierung hat Asia Bibi betont, dass sie aufgrund ihres Glaubens verfolgt wird und die Anklage der Lästerung gegen den Islam bestritten.
Laut Informationen des Hilfswerks Kirche in Not gibt es in Pakistan mehr als tausend Menschen, die aufgrund des Blasphemiegesetzes verurteilt worden sind.
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Das Gesetz wird von der Scharia, den religiösen Normen des Islam, getragen und bestraft jegliche Beleidigung Allahs, Mohammeds oder des Korans in Wort oder Tat - auch mit dem Tod.
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