Washington, D.C. - Freitag, 7. Dezember 2018, 7:03 Uhr.
Einwanderer aus Süd- und Zentralamerika in die USA werden nicht selten Opfer von Menschenhandel, Betrug und anderen organisierten Verbrechensformen - aber auch von schlauen Geschäftemachern, die sich der Not der Migranten bedienen.
Die Bischöfe der USA sind davon direkt betroffen: Die meisten Einwanderer sind - anders als etwa in Deutschland und ganz West-Europa - Christen, in der Regel auch Katholiken.
Die katholischen Oberhirten engagieren sich auf vielfältige Weise, um die Rechte der Migranten besser vor Betrügereien zu schützen und deren Lage zu verbessern.
Bei einer Veranstaltung der US-Bischofskonferenz (USCCB) wurden gestern verschieden Maßnahmen und Initiativen vorgestellt und diskutiert.
Eine Gruppe, die für die Rechte von Migranten kämpft, hofft nun ein beispielhaftes Signal zu setzen: Sie arbeiten daran, dass die Legislative des Bundestaates Maryland gezielter und systematischer Einwanderer vor Menschenhandel und Betrug schützen wird, indem sie Einstellungsgebühren verbietet, Personalvermittler für Jobs lizenziert und Diskriminierung bei der Einstellung verbietet.
Es ist ziemlich häufig, dass Wanderarbeitnehmer in den USA von einem Personalvermittler eine Gebühr in Rechnung gestellt bekommen, die mit einer Stelle in den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht wird.
In der Praxis sieht dies oft jedoch anders aus.
Immer wieder berichten Migranten, dass sie die Gebühr für einen versprochenen Job bezahlt haben, der nicht wirklich existiert. In anderen Betrugsfällen ist ein Job echt, aber die Arbeit unterscheidet sich sehr von der ursprünglichen Jobbeschreibung.
Rachel Micah-Jones, Gründerin und Geschäftsführerin voM Centro de los Derechos del Migrante, Inc., einer transnationalen Migrantenrechtsorganisation mit Sitz in Mexiko und den Vereinigten Staaten, erklärte CNA, wie und warum der Umgang mit Menschenhandel und Betrug für einen Staat wie Maryland wichtig ist.
Da sind einmal die große Zahl ausländischer Arbeitnehmer im Staat.
Michah-Jones sagt, dass ein Gesetz über den Menschenhandel ein System der Lizenzierung für Personalvermittler und ein Register der Personalvermittler schaffen könnte.
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Dieses zweisprachige Register wäre wiederum eine Möglichkeit für einen potenziellen Arbeitnehmer, um zu überprüfen, ob der ihnen angebotene Arbeitsplatz tatsächlich existiert und ob die Arbeitsbedingungen den Erwartungen entsprechen. Dieses Register wäre auch eine Möglichkeit, Arbeitgeber zu verfolgen, ein Niveau der Aufsicht zu schaffen und gegen den Menschenhandel vorzugehen.
Micah-Jones sprach am 6. Dezember auf einem Podium auf der Konferenz der Migrations- und Flüchtlingsdienste "Justice for Immigrants" der US-Bischofskonferenz (USCCB) in Arlington, Virginia.
Während bislang nur in Kalifornien und New Jersey ähnliche Gesetze verabschiedet wurden, betonte Micah-Jones die Bedeutung dieser Gesetzgebung für Staaten wie den "Old Line State": Maryland ist "ein Hauptziel" für internationale Arbeitssuchende, erklärte sie und hat "die volle Buchstabensuppe" von Visuminhabern, die in der Industrie im ganzen Staat arbeiten.
Die Vermittlungsgebühren und ähnliche Geschäfte "müssen abgeschafft werden", sagte Micah-Jones. Im Jahr 2016 kamen fast 37.000 Gastarbeiter nach Maryland, um dort zu arbeiten.
Zusätzlich zur Abschaffung der Gebühren könnte ein Gesetz auch die Transparenz des internationalen Personalbeschaffungssystems erhöhen, das Micah-Jones als "entscheidend" für die Betrugsbekämpfung bezeichnet.
Eine Lektion, die nicht nur in den USA die Lage von Migranten verbessern könnte, so die Expertin.
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