So wird sich das Kardinalskollegium im Lauf des Jahres 2019 ändern

Vatikanstadt - 19. November 2016: Papst Franziskus ernennt 17 neue Kardinäle im Petersdom
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Aktuell, zu Beginn des Jahres 2019, besteht das Kardinalskollegium aus insgesamt 224 Kardinälen: Davon sind 124 unter 80 Jahre alt und besitzen daher Stimmrecht in einem zukünftigen Konklave. Im Lauf des Jahres werden jedoch zehn weitere Kardinäle 80 Jahre alt werden und verlieren somit ihren "Sitz" bei einer zukünftigen Papstwahl. Wer aber sind die Personalien?

Wer einen detaillierteren Blick darauf werfen will, wie sich das Kardinalskollegium im Lauf dieses Jahres verändern wird, muss folgende Personalien mit einbeziehen.

Der erste Kardinal der katholischen Kirche, der sein 80. Lebensjahr vollenden wird, ist Alberto Suarez Inda, der mexikanische Erzbischof von Morelia. Er wurde von Papst Franziskus im Konsistorium vom Februar 2015 kreiert und feiert am 30. Januar seinen Geburtstag.

Am 11. März folgt ein weiterer von Papst Franziskus kreierter Kardinal: Der philippinische Kardinal Orlando Beltran Quevedo, emeritierter Erzbischof von Cotaboto.

Am 8. April wird der Amerikaner Edwin O'Brien, emeritierter Erzbischof von Baltimore und derzeit Kardinal-Großmeister des Ritterordens vom Heilig Grab zu Jerusalem, an der Reihe sein.

Ein paar Tage später – am 27. April – feiert Kardinal Stanisław Dziwisz seinen 80. Geburtstag. Er ist emeritierter Erzbischof von Krakau und war 40 Jahre lang persönlicher Sekretär Karol Wojtylas – als er noch Kardinal war und später, als er Papst Johannes Paul II. wurde.

Am 31. Juli wird der chinesische Kardinal John Tong Hon, emeritierter Bischof von Hongkong, die Liste der wahlberechtigen Kardinäle verlassen.

Am 16. August folgt der Ire Sean Baptist Brady, emeritierter Kardinal-Erzbischof von Armagh.

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Der kongolesische Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, emeritierter Erzbischof von Kinshasa, begeht seinen 80. Geburtstag am 7. Oktober.

Kurz darauf, am 11. Oktober, wird ein weiterer polnischer Kardinal 80 Jahre alt werden: Zenon Grocholewski, ehemaliger Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen. 

Am 14. Oktober trifft es Kardinal Edoardo Menichelli, den emeritierten Erzbischof von Ancona-Osimo.

Als letzter der Kardinäle, die im Jahr 2019 80 Jahre alt werden, ist am 15. Oktober der Inder Telesphore Placidus Toppo, emeritierter Erzbischof von Ranchi, an der Reihe, der von Johannes Paul II. im Jahre 2003 zum Kardinal kreiert worden war. 
Mitte Oktober 2019 wird somit die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle von 124 auf 114 sinken.

Die aus Europa kommenden wählenden Kardinäle werden sich von 52 auf 48 reduzieren, jene Nordamerikas von 17 auf 15, die Kardinäle aus Asien fallen von 17 auf 14 und die Kardinäle Afrikas werden nicht mehr 16 sein, sondern 15. 

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In den ersten Monaten des Jahres 2020 wird es zwei weitere wahlberechtigte Kardinäle geben, die das 80. Lebensjahr vollenden, was vermuten lässt, dass Papst Franziskus zum Jahresende – vielleicht anlässlich des Hochfestes Christkönig – ein Konsistorium zur Kreierung neuer Kardinäle einberufen könnte. 

Die Unberechenbarkeit des Papstes bei den Ernennungen ist allgemein bekannt – daher ist es absolut unmöglich, Vorhersagen zu treffen.

Man kann jedoch feststellen, dass die einzigen Leiter eines Dikasteriums in der Kurie, die noch nicht Kardinäle wurden, die Erzbischöfe Filippo Iannone und Rino Fisichella sind – ersterer Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte, der zweite Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung.

Unter den möglichen Namen, die auf dem Schreibtisch des Papstes landen könnten, sollte man jenen des Erzbischofs von Bologna, Matteo Maria Zuppi, nicht unterschätzen.

Franziskus könnte sich auch für einen Iren entscheiden: Mit dem Wegfall Bradys wird Irland keinen Vertreter im Wahlkollegium mehr haben. Die Wahl könnte auf Eamon Martin, Erzbischof von Armagh, oder Diarmuid Martin, Erzbischof von Dublin, fallen; oder aber der Papst könnte die Insel des heiligen Patrick – zumindest was das nächste Konsistorium angeht – ohne Kardinal lassen und sich stattdessen auf einen oder mehrere Bischöfe jener europäischen Länder konzentrieren, die er im Laufe des Jahres 2018 besucht hat: Am ehesten kämen diesbezüglich Gintaras Linas Grušas, Erzbischof von Vilnius, oder Zbigņevs Stankevičs, Erzbischof von Riga, in Frage. 

Einer oder mehrere Kardinäle könnten aus Afrika kommen: Es wäre möglich, dass Franziskus dabei auf den Kongo und Uganda setzt. 

Was Asien angeht, könnte sich der Papst einen Kardinal aus Indonesien holen; der Favorit unter den Patriarchen der Ostkirchen scheint hierbei Ibrahim Isaac Sidrak, Patriarch von Alexandrien der koptisch-katholischen Kirche, zu sein. 

Dann natürlich Amerika: Unter den Ländern für ein mögliches Kardinalsbirett erscheinen Kuba und Brasilien. Brasilien zählt zurzeit insgesamt vier wahlberechtige Kardinäle, darunter drei residierende Erzbischöfe: Odilo Pedro Scherer, Erzbischof von San Paolo, Orani João Tempesta, Erzbischof von Rio de Janeiro, und Sergio da Rocha, Erzbischof von Brasilia. Zwei Erzdiözesen Brasiliens, die historisch Kardinalsdiözesen waren, werden derzeit nicht von einem Kardinal geleitet: Aparecida und San Salvador von Bahia, Sitz des Primas von Brasilien.

Übersetzt aus dem Italienischen von Susanne Finner.

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