Canberra - Dienstag, 26. Februar 2019, 10:17 Uhr.
Der Umgang von Erzbischof Mark Coleridge mit einem Missbrauchsvorwurf im Jahr 2006 ist Gegenstand laufender Ermittlungen seiner ehemaligen Diözese, dem Erzbistum Canberra und Goulburn.
Das berichtet die "Australian Broadcasting Corporation" (ABC).
Eine Frau aus Canberra habe die Beschwerde eingereicht, weil Coleridge – als damaliger Diözesanbischof – nach einem Treffen im Jahr 2006 die Beschwerde über mutmaßlichen sexuellen Kindesmissbrauch abgelehnt habe.
Coleridge ist Vorsitzender der Australischen Bischofskonferenz und war einer der Teilnehmer des Krisengipfels im Vatikan und hielt die Predigt bei der Abschlussmesse. Dabei sprach er über Transparenz und Rechenschaftspflicht. Das Treffen vom 21. bis 24. Februar hatte Papst Franziskus einberufen - angesichts der weltweiten Missbrauchs- und Vertuschungsskandale in der Kirche.
Ein Sprecher der Erzdiözese Canberra und Goulburn sagte, dass eine unabhängige Untersuchung durchgeführt werde, nachdem die Kirche vor einigen Monaten auf die Vorwürfe aufmerksam gemacht wurde.
"Gespräche zwischen den beiden Erzdiözesen [Brisbane und Canberra] führten zu einer Einigung, dass Canberra und Goulburn eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe einleiten würde".
Als die Beschwerdeführerin zur Zusammenarbeit mit der unabhängigen Untersuchung aufgefordert wurde, habe sie sich dagegen entschieden, so die Mitteilung weiter.
"Sie hat sich stattdessen dafür entschieden, diese Anschuldigungen in den Medien zu verbreiten, was zutiefst enttäuschend ist."
In der Erklärung heißt es auch, Erzbischof Coleridge habe "an der Untersuchung mitgewirkt und die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen".
Mark Coleridge wurde 1974 in der St. Patrick's Cathedral in Melbourne zum Priester geweiht und 2012 zum Erzbischof von Brisbane ernannt. Direkt davor war er sechs Jahre lang Erzbischof von Canberra und Goulburn.
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Die namentlich nicht genannte Frau aus Canberra wiederholte gegenüber der ABC am heutigen Dienstag, dass der Erzbischof ihre Beschwerde damals zurückgewiesen habe. Sie habe die Vorwürfe beim Büro von Erzbischof Coleridge sowie bei der australischen Bischofskonferenz im Dezember 2018 eingereicht. Auch habe sie sich durchaus am Verfahren beteiligt.
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