Vatikanstadt - Montag, 21. Oktober 2019, 9:39 Uhr.
In der Beichte geht es darum, Christus seine Sünden zu sagen, nicht einem Priester. Deshalb dürfen wohlmeinende Beichtväter auch nicht die Absolutionsformel verfälschen. Daran hat der bekannte Kirchenrechtler Christoph Ohly (53) erinnert.
Er habe persönlich erlebt, dass Priester manchmal sagen: "Ich spreche SIE los von IHREN Sünden", so Ohly.
"Seit wann Siezt uns Gott? Es ist Christus der selbst spricht und mich mit dem DU der Familie Gottes anspricht".
Die Ansprache Gottes durch die Sakramente war zentrales Thema der Tagung der Ratzinger-Schülerkreise in Rom am 28. September, bei deren Gelegenheit der katholische Fernsehsender EWTN.TV mit dem bekannten Kirchenrechtler und Vorsitzenden des Neuen Schülerkreises sprach.
"Die Menschen finden den Zugang zur Beichte immer weniger", so Ohly im Interview. Dies empfinde er auch persönlich als großen Schmerz.
Die zum ersten Mal öffentliche Tagung der Ratzinger-Schülerkreise in Rom rief zum Auftakt der Amazonas-Synode zu einem sakramentalen Weiheverständnis auf – und erteilte zeitgleich mit dem Auftakt der Amazonas-Synode eine sehr klare und differenzierte Absage an ein falsches Verständnis von Priestertum, Sakramenten und den Zölibat, wie CNA Deutsch berichtete.
Dokumentiert: Die Tagungsbotschaft der Ratzinger-Schülerkreise im Wortlaut https://t.co/7WbQdGAdww #Zölibat #Kirchenkrise #SinodoAmazonico
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 1, 2019
Neue Schlüsselrolle für Ohly
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Der Priester und Professor Christoph Ohly lehrte bislang unter anderem in Trier – dort war er Ordinarius für Kirchenrecht – und wurde kürzlich zum kommissarischen Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) in Sankt Augustin berufen.
Deren Übergang – aus der Hand der Steyler Missionare in die Trägerschaft des Erzbistums Köln – bedeutet auch, dass Ohly eine Schlüsselrolle für den Katholizismus in Deutschland spielen könnte: Die Hochschule bedarf nicht nur neuer Statuten, sondern auch einer neuen grundsätzlichen Orientierung im Angesicht der ganz eigenen Symptomatik der Kirchenkrise nördlich der Alpen.
Einer, der Ohly diese Schlüsselrolle zutraut ist Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln: Ohly habe "alle Voraussetzungen dafür, die PTH Sankt Augustin mit Blick auf die Zukunft weiterzuentwickeln", sagte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki laut einem Bericht der "Tagespost" zu der Ernennung. "Christoph Ohly gehört auch über sein Fachgebiet hinaus zu den renommierten Theologen Deutschlands. Mit der Wahl einer so profilierten Persönlichkeit ist ein wichtiger Schritt für die sichere Weiterführung des Studienbetriebs getan. Außerdem erfüllt Professor Ohly alle Voraussetzungen dafür, die PTH Sankt Augustin mit Blick auf die Zukunft weiterzuentwickeln".
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